Wer hat den Manager (†38) der "Kastelruther Spatzen" ermordet?

Karlheinz Gross (†38) wurde vor fast 20 Jahren in Magdeburg ermordet. Der Todesfall des Managers der "Kastelruther Spatzen" wird am Mittwoch bei "Aktenzeichen XY" thematisiert.
Karlheinz Gross (†38) wurde vor fast 20 Jahren in Magdeburg ermordet. Der Todesfall des Managers der "Kastelruther Spatzen" wird am Mittwoch bei "Aktenzeichen XY" thematisiert.  © Sterbebilder Schwemberger

Magdeburg - Vor knapp 20 Jahren wurde der damalige Manager der Schlagerband "Kastelruther Spatzen", Karlheinz Gross (†38), schwerverletzt vor einer Lagerhalle in Magdeburg gefunden. Er starb wenig später im Krankenhaus. Die Polizei geht von einem gewaltsamen Tod aus. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" wird der Fall am Mittwoch neu thematisiert.

Am 6. März 1998, ein Freitag und später Gross' Todestag, reiste die Südtiroler Musikgruppe nach einem Konzert in der Magdeburger Stadthalle weiter zu einem Auftritt nach Essen. Ein Transporter mit Fanartikeln machte jedoch Probleme, sodass Karlheinz Gross allein zurückblieb und das Fahrzeug in eine Werkstatt im Stadtteil Rothensee brachte.

Er überwachte die Reparaturarbeiten. Gegen 16.40 Uhr rief er seinen Bruder Albin Gross (62), der Keyboarder der Band ist, an und sprach von einem "Pfusch", den die Werkstattmitarbeiter verursacht hätten. Es war der letzte Kontakt zwischen den Brüdern.

Gegen 16.45 Uhr verließ der damals 38-jährige Manager die Werkstatt zu Fuß, denn der Transporter war noch immer nicht repariert worden. Danach verliert sich seine Spur. Eineinhalb Stunden später, gegen 18.15 Uhr, fand ein Lkw-Fahrer Karlheinz Gross rund drei Kilometer entfernt auf der Steinkopfinsel in Magdeburg, einem abgelegenen Industriegebiet.

Die Kastelruther Spatzen um Frontmann Norbert Rier (unten Mitte) wurden 1975 in Kastelruth (Südtirol, Italien) gegründet.
Die Kastelruther Spatzen um Frontmann Norbert Rier (unten Mitte) wurden 1975 in Kastelruth (Südtirol, Italien) gegründet.  © DPA

Er wies lebensgefährliche Kopfverletzungen, unter anderem auch Brüche des Schädels sowie Knochenbrüche am Körper, auf. Trotz einer sofortigen Not-OP verstarb der 38-Jährige noch am späten Abend im Krankenhaus.

Die Polizei geht von einem Mord aus. Da er sein zu dieser Zeit hochwertiges Handy sowie eine größere Menge Bargeld und Schmuck bei sich trug, konnte ein Raubüberfall ausgeschlossen werden. Die Ermittler sind sich zudem sicher, dass der Fundort nicht der Tatort ist.

800 Personen wurden seit dem Tod von Karlheinz Gross befragt und vernommen. Mehr als fünf Tatverdächtige hätten sich bei den Ermittlungen herauskristallisiert, sagte Polizeihauptkommissar Mike von Hoff. Darunter sollen sowohl die Werkstattmitarbeiter als auch der Lkw-Fahrer, der Gross gefunden hatte, sein.

Sogar ein Magdeburger Fanclub der "Kastelruther Spatzen" geriet in den Verdacht, weil ihm Ende 1997 der offizielle Status entzogen wurde. Grund: Verdachts zu hoher Mitgliedsbeiträge. Gegen keine der Personen hätte sich jedoch ein erhärteter Tatverdacht ergeben, so von Hoff.

Die Ermittlungen wurden zwischenzeitlich eingestellt, anlässlich des 20. Todestages des Managers jedoch wieder aufgenommen. Am Mittwoch (20.15 Uhr/ZDF) soll die Sendung "Aktenzeichen XY" zur Aufklärung des Todesfalls helfen.