Ein Albtraum! Bissige Riesenspinne verkriecht sich in unseren Wohnungen

Der kalte Herbst treibt die handtellergroßen Spinnen in die warmen Stuben.
Der kalte Herbst treibt die handtellergroßen Spinnen in die warmen Stuben.  © 123rf.com/amnachphoto

Mainz - Bei den meisten Menschen ist der Ekelfaktor hoch: Ein Schrei und die kleine Spinne in der Badewanne wird in den Ausguss gespült.

Dabei könnten die Achtbeiner im Haus auch ganz stille Mitbewohner sein und das Zimmer insektenfrei halten.

In der kalten Jahreszeit sind manche Spinnen darauf angewiesen, ein warmes Eckchen im Haus zu finden. Am häufigsten sucht die Hauswinkelspinne ein Winterquartier.

Problem: Sie ist riesig, extrem haarig, sehr schnell - und beißt! Und mit ihrer Beinspannweite bis zu zehn Zentimeter sieht sie auch zum Davonlaufen aus.

Derzeit verbreitet sie sich auch noch massenhaft in unseren Wohnungen, denn ihr Nachwuchs ist millionenfach. Klingt für Spinnenphobiker nach einem absoluten Krabbel-Horror-Albtraum.

Am liebsten mag die Hauswinkelspinne feuchte Ecken, Badezimmer, sie sitzt gerne hinter Schränken oder im Keller.

Fühlt sie sich bedroht oder ist gerade angriffslustig, legt sie sich gerne mit anderen an. Auch mit Menschen.

Wenn es sein muss, ist sie auch ziemlich bissig.

Hauswinkelspinnen-Männchen (Tegenaria domestica).
Hauswinkelspinnen-Männchen (Tegenaria domestica).  © Dennis Schubert/wiki

Der Spinnenforscher Bernhard Huber vergleicht ihren Biss mit einem Nadelstich: "Das kann ziemlich schmerzhaft werden", sagte er gegenüber "Focus Online".

Das dabei injizierte Gift ist für den Menschen aber unbedenklich, der Biss also nicht gefährlich.

Naturschützer rufen deswegen dazu auf, die Achtbeiner als Gast aufzunehmen und als Mitbewohner zu tolerieren.

Am sinnvollsten sei es, sie einfach dort zu lassen, wo sie sich eingerichtet hätten, sagt Laura Kettering vom Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz.

Dann könnten sie auch ihren Nutzen als Insektenjäger nachweisen. Alternativ könne man eine Spinne mit Glas und Bierdeckel vorsichtig einfangen und ins Freie bringen.

Allerdings finden viele Spinnen nach kurzer Zeit den Weg zurück, erklärt Julia Altmann, technische Assistentin der Abteilung Arachnologie am Senckenberg-Forschungsinstitut in Frankfurt.

"Auch wenn man sie 500 Meter weit weg trägt."

Titelfoto: 123rf.com/amnachphoto/sifotography