Zum Oralsex gezwungen: Mann (31) vergewaltigt Mann (40)

Berlin - Im April fahndete die Polizei nach diesem Mann. Ende Februar soll er einen Mann zum Sex gezwungen haben. Seit Montag muss er sich wegen Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall vor Gericht verantworten.

Nach der Fahndung durch die Polizei hat sich der Gesuchte wenig später gestellt.
Nach der Fahndung durch die Polizei hat sich der Gesuchte wenig später gestellt.  © Polizei Berlin

Zum Prozessauftakt hat der 31-Jährige gestanden. Damit wolle er auch dem "fürchterlich malträtierten Mann" die Zeugenaussage vor Gericht ersparen, so die Verteidigerin des Irakers.

Um seinen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, kam er im Sommer 2015 über die Türkei nach Deutschland. Die leben mit seiner Ehefrau noch immer im Irak. Dort konnte er seine homosexuelle Seite nicht ausleben.

In Berlin kommt es dann schließlich zur verhängnisvollen Nacht (TAG24 berichtete).

Es ist der 24. Februar als der Angeklagte gegen 3.15 Uhr nach einer durchzechten Nacht mit reichlich Alkohol auf sein Opfer trifft. Vor einem Supermarkt kommt es zu Zungenküssen. Mehr will der 40-Jährige aber nicht. "Ich war wütend und enttäuscht, als er Sex ablehnte", so der Täter laut B.Z. vor Gericht. "Hatte mir mehr vorgestellt, beim ersten Mal mit einem Mann."

Es folgten Schläge und Tritte. Laut Anklage habe er den Mann zehn Meter weit in eine Ecke gezogen und dessen Kopf "mehrfach gegen eine Hauswand" geschlagen. Dann vollzog das Opfer schließlich den Oralverkehr.

In Deutschland hat er inzwischen eine Verlobte. Sie stammt aus Hessen und ist zwanzig Jahre älter als er. Trotz seiner Homosexualität hält sie weiter zu ihm, kann ihn aber möglicherweise für längere Zeit nicht mehr sehen. Dem 31-Jährigen drohen zwei bis fünf Jahre Haft. Das Urteil soll am 12. Juli fallen.

Titelfoto: Polizei Berlin