Leipzig - Bunte Polizei: Immer mehr Beamte mit Migrationshintergrund sorgen für Sicherheit in Deutschland. 48 von 8735 Bewerbern bei der sächsischen Polizei hatten zuletzt ausländische Wurzeln - so viele wie noch nie.

Bei der Bereitschaftspolizei arbeiten einige Multi-Kulti-Polizisten. Die MOPO stellt zwei Beamte vor. Aus Sicherheitsgründen wollen sie ihre Nachnamen nicht nennen.

Funda (23) ist eine gebürtige Deutsche aus Gütersloh. Aber ihre Eltern stammen aus der Türkei. „Das war im Westen früher kaum ein Thema. Aber in Leipzig werde ich darauf angesprochen, weil ausländisch wirkende Menschen hier einfach seltener sind.“

Die Polizei war für Funda schon als Kind der Traumberuf:

„Begonnen hatte alles mit einem netten Beamten, der mir beim Fahrradführerschein in der Grundschule geholfen hatte.“ Ein Praktikum 2008 bei der Polizei gab dann den Ausschlag:

„Der Polizeiberuf ist spannend und vielfältig, von Demos über Fußballeinsätze bis zur Vermisstensuche.“

Seit 2011 gehört die Polizeimeisterin dazu. Sie hat zwei Ziele: „Viele Erfahrungen sammeln und im Osten bleiben, wo ich viele Freunde gefunden habe.“

Polizeikommissar Nando (28) wurde in Kolumbien geboren, wuchs in Aachen und bei Grimma auf.

Seine Jobwünsche wechselten - aber ob Politiker, Lehrer oder letztlich Polizist, Nando wollte im Beruf immer etwas bewegen.

Der soziale Antrieb begleitet ihn noch heute: „Viele haben den Respekt vor der Polizei verloren. Mit viel Kommunikation mit dem Bürger will ich meinen Beitrag leisten, damit sich das wieder ändert.“ Nando möchte später als Polizeiausbilder diese Technik an den Nachwuchs weitergeben.

Einen anderen Beruf kann sich Nando nicht mehr vorstellen: „Ich liebe die Gemeinschaft und das Gefühl, Menschen zu helfen.“ Wie zuletzt bei einer Veranstaltung in Leipzig: „Zwei Frauen hatten ihre Kinder im Gewühl verloren. Wir fanden sie wieder - da wusste ich, dass ich das Richtige mache!“

Fotos: Ralf Seegers