Große Trauer: "Mister Margon" ist tot

Hannover/Lichtenau - Mr. Margon ist tot. Im Alter von 102 Jahren ist Artur Kunz in Hannover gestorben - der langjährige Inhaber der Mineralwasserquelle erfand den legendären Slogan "Trink Margonwasser - prickelnd frisch".

Trauer im Müglitztal und in Lichtenau: Ex-Margon-Boss Artur Kunz verstarb mit 102 Jahren. Der Unternehmer prägte Margon für Jahrzehnte.
Trauer im Müglitztal und in Lichtenau: Ex-Margon-Boss Artur Kunz verstarb mit 102 Jahren. Der Unternehmer prägte Margon für Jahrzehnte.  © Baldauf & Baldauf

1903 entdeckte Gottfried Moritz Gössel die Quelle in Burkhardswalde (Sächsische Schweiz). Er vertrieb das Wasser in ganz Europa. Artur Kunz übernahm Margon 1945, nach der Zwangsverstaatlichung 1972 wurde er Betriebsdirektor.

1990 bekam Kunz Margon zurück, 1995 verkaufte er an Gerolsteiner. Seit 2005 gehört Margon zur Hassia-Gruppe (wie Lichtenauer). 2005 der größte Einschnitt: Die Margon-Quelle im Müglitztal wurde dichtgemacht - Umzug nach Lichtenau bei Chemnitz.

Was bleibt, ist der von Artur Kunz 1957 erfundene Werbeslogan am "Margonhaus" in Dresden. Die Leuchtreklame steht unter Denkmalschutz.

Günter Hinkel (80), Seniorchef der Hassia-Gruppe: "Margon ist eine der ältesten Marken der ehemaligen DDR. Dass die Marke auch heute noch so einen guten Namen hat, verdankt sie ihrem Betriebsleiter Artur Kunz, der sie im Rahmen der Möglichkeiten erfolgreich geführt hat."

Er habe Kunz schon vor dem Mauerfall kennen und schätzen gelernt, erinnert sich Hinkel: "Als einziger Brunnen-Vertreter der DDR hat er an unseren Mineralwasser-Tagungen in Hessen teilgenommen. Wir halten sein Gedenken in Ehren."

In der Schlosskirche Weesenstein gibt es am Montag einen Trauergottesdienst.

Legendärer Werbeslogan: Die Reklame in Dresden steht unter Denkmalschutz - und wurde von Artur Kunz erfunden.
Legendärer Werbeslogan: Die Reklame in Dresden steht unter Denkmalschutz - und wurde von Artur Kunz erfunden.  © Ove Landgraf
Zu DDR-Zeiten war Margon Marktführer, produzierte auch Exotisches wie ein Maracuja-Getränk names "Capriccio".
Zu DDR-Zeiten war Margon Marktführer, produzierte auch Exotisches wie ein Maracuja-Getränk names "Capriccio".  © PR/Margon
Diese Christus-Figur stand lange auf dem Margongelände im Müglitztal. Kunz stiftete sie der Gemeinde für den Weesensteiner Friedhof, wo er seine letzte Ruhe finden wird.
Diese Christus-Figur stand lange auf dem Margongelände im Müglitztal. Kunz stiftete sie der Gemeinde für den Weesensteiner Friedhof, wo er seine letzte Ruhe finden wird.  © PR/Margon
Abfüllung aus einer neuen Quelle in Lichtenau: Der Umzug sorgte für heftige Kritik und Unverständnis.
Abfüllung aus einer neuen Quelle in Lichtenau: Der Umzug sorgte für heftige Kritik und Unverständnis.  © DPA/Wolfgang Thieme
Hassia-Seniorchef Günter Hinkel (80).
Hassia-Seniorchef Günter Hinkel (80).  © PR/Hassia Mineralquellen

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