Mit Tempo 100 durch Ortschaften: Er raste der Polizei davon!

Robert L. (30) durchbrach bei einer Flucht in Niedersachsen kreuzgefährlich 
eine Polizeisperre.
Robert L. (30) durchbrach bei einer Flucht in Niedersachsen kreuzgefährlich eine Polizeisperre.  © Ove Landgraf

Riesa - Der Trupp nannte sich „Gummibärenbande“. Aber harmlos wie die Comic-Figuren waren die Riesaer nicht.

Monatelang beging die sechsköpfige Gang Taten quer durchs Strafgesetzbuch, um Drogen und Unterhalt zu finanzieren. Inzwischen sind fast alle Täter verurteilt. Seit Montag muss sich der Chauffeur der „Gummibären“ am Landgericht Dresden verantworten.

„Das Fahren war meine Aufgabe. Ich habe dafür trainiert“, sagte Robert L. (30). Zwar hatte der Arbeitslose nie einen Führerschein, aber stets einen fahrbaren Untersatz. Geklaut oder mit falschen Papieren, besorgt vom Rest der Gang. Robert fuhr den Trupp zu vorher ausgekundschafteten Objekten, wo geklaut wurde, was nicht niet- und nagelfest war.

Und er musste die Mittäter mit halsbrecherischen Fahrten vor der Polizei in Sicherheit bringen. „Die Qualität der Verfolgungsjagden nahm ständig zu“, sagte Robert. Wohl wahr: Als ein Gangmitglied in Holzminden (Niedersachsen) mit gefälschten Personalien einen Audi für 43.000 Euro ergaunern wollte, wartete Robert im Flucht-Passat. Die Autohaus-Mitarbeiterin bemerkte den Schwindel, rief die Polizei. Robert gab Gas. „Das dauerte fast 45 Minuten“, so der geständige Angeklagte, der mit über 100 Sachen durch angrenzende Ortschaften und quer durch ein Dorffest bretterte.

Bei Arholzen raste er auf eine Polizeisperre zu. Der Beamte rettete sich mit einem Sprung zur Seite, ein Polizei-Bulli wurde demoliert. Der Passat stoppte in einer Seitenstraße, die Täter flohen zu Fuß. Doch die Spuren im Fluchtauto führten nach Riesa ... Urteil folgt.