Autistischer Junge wird so grausam gemobbt und geschlagen, dass er nur noch einen Ausweg sieht

Eton Park (Großbritannien) - Das, was ein Junge durchleiden musste, ist kaum vorstellbar. Jake Warfield (14) wurde von Mitschülern nicht nur schikaniert, sondern auch mit einer Eisenstange traktiert. Die Folgen sind schrecklich.

Ein Junge wollte sich nach einer schrecklichen Attacke das Leben nehmen. (Symbolbild)
Ein Junge wollte sich nach einer schrecklichen Attacke das Leben nehmen. (Symbolbild)  © 123RF/Elena Nichizhenova

"Es war im Dezember 2016, als ich den Anruf erhielt, dass Jake verletzt wurde", erinnerte sich Diane Warfield, die Mutter des autistischen Teenagers, im Gespräch mit Derbyshire Live an die dramatischen Augenblicke, die inzwischen drei Jahre zurückliegen, aber trotz der eigentlich langen Zeitspanne im Leben ihrer Familie noch immer allgegenwärtig sind.

Ihr Sohn habe damals seit Monaten unter dem Mobbing durch andere Kinder gelitten. Was jedoch an diesem Tag geschah, sollte alles verändern.

"Als ich in die Schule kam und ihn gesehen habe, ist er in Tränen ausgebrochen und ich ebenfalls", erklärte Warfield. Eine Gruppe hatte ihren Sohn angegriffen, geschlagen und schwer verletzt. "Er wurde mit einer Metallstange, die einen Haken am Ende hatte, insgesamt zwölf Mal geschlagen."

Die Verletzungen gingen allerdings weit über das Körperliche hinaus.

"Er hatte eine Posttraumatische Belastungsstörung und erlitt einen Nervenzusammenbruch", schilderte Warfield. Drei Monate lang habe ihr Sohn seine Schule nicht besuchen können. Sie brachte es einfach nicht über das Herz, ihn an diesen Ort zurückzuschicken.

Selbstmord als einziger Ausweg

Aufgrund der immer wiederkehrenden Albträume und der mit diesen verbundenen Qualen, die Jake, der im Schlaf oft weint und um Hilfe bettelt, schlicht nicht verarbeiten konnte, habe er nur einen Ausweg gesehen.

"Er hat versucht, sich mit elf Jahren das Leben zu nehmen", berichtete Warfield und erklärte: "Er hat große Angst und das für den Rest seines Lebens, Narben im Gesicht, auf seinen Schultern und an seinem Knie."

Ihren Sohn so zu sehen, habe sie innerlich "gebrochen".

"Er kann nicht alleine nach draußen gehen, da er sich nicht mehr sicher fühlt. Es geht nur, wenn jemand bei ihm ist." Auch gemeinsame Urlaube seinen nicht möglich, da der 14-Jährige nicht "mit Menschengruppen umgehen" könne. Zwar befinde sich Jake in Therapie, allerdings sei er dennoch nicht wieder er selbst.

Warfield, die noch drei weitere Kinder hat, geht laut eigener Aussage mit der Geschichte ihrer Familie an die Öffentlichkeit, um möglichst viele Augen zu öffnen und Menschen für das Thema zu sensibilisieren. "Es passiert in Schulen überall im Land noch immer. Wir wollen deshalb anderen das ersparen, was wir erleben mussten. Menschen nehmen sich wegen Mobbing das Leben." Dies sei etwas, das laut Warfield nicht hinnehmbar sei, sich ändern müsse.

Ihr Ziel ist in diesem Zusammenhang deshalb ebenso eine Verschärfung der Gesetze im Kampf gegen Mobbing, die dazu führen soll, Leben zu retten. Für Jake kommt der Vorstoß zu spät, für andere könnte er die Welt bedeuten.

Titelfoto: 123RF/Elena Nichizhenova