Model hätte mit ihrem Kidnapper geschlafen, um zu überleben

Mailand - In Italien erlebte Chloe Ayling (21) die vermutlich schlimmsten Tage ihres Lebens (TAG24 berichtete). Das Model wurde von ihrem Kidnapper Lukasz Herba bei einem vermeintlichen Foto-Shooting entführt. Lange Zeit wurde ihr die Story nicht abgekauft, jetzt wurde dem Opfer Glaubwürdigkeit bescheinigt.

Chloe Ayling (21) hat ein sechstägiges Martyrium hinter sich.
Chloe Ayling (21) hat ein sechstägiges Martyrium hinter sich.  © Instagram Screenshot Chloe Ayling

Hand-in-Hand-Fotos der 21-Jährigen mit dem Angeklagten und Zweifel von Angehörigen hatte die Echtheit der Entführung in Frage gestellt. Doch das Gericht bestätigte der jungen Frau inzwischen, dass sie die Wahrheit sage.

"Es ist eine große Erleichterung", spricht Chloe Ayling gegenüber The Sun über ihre "sechs Tage in der Hölle", die sie mit einem Entführer verbrachte, der sie im Darknet als Sex-Sklavin anbot.

Der Alptraum für das Model begann im Juli 2017, als sie aus beruflichen Gründen nach Mailand reiste. Dort angekommen wurde sie in einem Fotostudio mit einem Beruhigungsmittel für Pferde betäubt, in einen Koffer gestopft und in ein abgelegenes Bauernhaus verschleppt.

Lukasz Herba behauptete später sogar, dass die Geschädigte selbst an ihrer eigenen Entführung mitgewirkt hätte, um dadurch bessere PR abzustauben.

Dabei kämpfte das von einem Mann und seinem Komplizen entführte Model mit Todesangst. Fragen wie: "Werden sie mich vergewaltigen? Werden sie mich töten?", schossen ihr durch den Kopf. Aus Furcht entschied sie sich, nett zu ihrem Kidnapper zu sein, küsste ihn sogar, um ihn nicht zu verärgern.

"Der einzige Weg lebend davonzukommen war, dass ich versuchte, nett zu meinem Peiniger zu sein", schildert Ayling, wie sie mit der Situation umging. Um ihr Leben zu behalten, wollte sie sogar mit ihrem Entführer schlafen.

Am Ende hatte die Britin riesiges Glück. Auch wegen ihres zwei Jahre alten Sohnes verschonte der Pole die 21-Jährige und setzte sie am britischen Konsulat aus. Später wurde er trotz diesen Anflugs einer guten Tat festgenommen.

Dass das Model nach ihrer Befreiung lächelte, kam bei der Öffentlichkeit merkwürdig an. Doch auch dafür hat die Blondine eine Erklärung.

"Wären andere nicht glücklich, nach solchen Erlebnissen nach Hause zu kommen? Die Leute kritisierten, was ich anzog, dabei war es ein so heißer Tag, dass ich eben Hotpants und Tanktop trug", kann sie nicht verstehen, warum manche wegen ihrer Kleidung ein Fass aufmachen.