MOPO24-Reporterin beim Kampfsporttraining

Sie bringen Frauen die Selbstverteidigung bei: Torsten Fischer (33, l.) und Andreas Diersch (41) mit MOPO24-Reporterin Isabel Möller (19).
Sie bringen Frauen die Selbstverteidigung bei: Torsten Fischer (33, l.) und Andreas Diersch (41) mit MOPO24-Reporterin Isabel Möller (19).

Von Isabel Möller

Chemnitz - Beim Spaziergang durch die Innenstadt, dem Gang zur Uni oder zum Auto - die Angst läuft immer ein bisschen mit. Denn auch ich wurde schon Opfer von sexuell motivierten Übergriffen.

Allein 2015 nahmen in Chemnitz die sogenannten „Beleidigungen auf sexueller Grundlage“ gegenüber Frauen um 33,8 Prozent zu, es wurden 107 Fälle mehr als im Vorjahr angezeigt.

Auch ich wurde in den letzten Wochen von einem Sex-Gangster am Arm gepackt, weggezerrt und konnte nur mit viel Glück wegrennen. Ein anderes Mal umringten mich fünf junge Männer, trieben mich mit sexistischen Sprüchen in die Enge. Mitten in der City.

Jetzt ist Schluss: Ich will kein Opfer mehr sein. Besuch in der Kampfsportakademie.

Mit einer schnellen Handbewegung kann ich die Faust abwehren und mit der flachen Hand zurückschlagen.
Mit einer schnellen Handbewegung kann ich die Faust abwehren und mit der flachen Hand zurückschlagen.

„Seit letztem Sommer ist die Nachfrage an Selbstverteidigungskursen für Frauen stark gestiegen“, erzählt mir Inhaber Torsten Fischer (33). Er lehrt hauptsächlich die israelische Verteidigungs-Kunst „Krav Maga“.

Ich absolviere ein Schnuppertraining. 20 Minuten Erwärmung, dann kommt der Technikteil: Ich lerne das effektive Zuschlagen auf bestimmte Körperstellen, kann damit meinen Angreifer zur Not ausschalten.

75 Minuten dauert der Crash-Kurs. Die Techniken sind realitätsnah, nach dem Kurs kann man sich im Liegen, im Stehen und selbst im Sitzen verteidigen. Ich habe ein Stück Selbstvertrauen zurückgewonnen.

Kurse gibt’s bei der Kampfsportakademie Chemnitz (Tel. 0371/9 18 75 85, beim „Lila Villa e.V.“ (Tel. 0371/30 26 78) und in der Kampfkunstschule Chemnitz (Tel. 0371/69 72 08 04).

Bei einem Würgegriff versuche ich, die Hände des Täters wegzustoßen und mich mit schnellen Bewegungen der Beine zu befreien.
Bei einem Würgegriff versuche ich, die Hände des Täters wegzustoßen und mich mit schnellen Bewegungen der Beine zu befreien.

Fotos: Uwe Meinhold (3)

Titelfoto: Import