Wolfsmasken-Mann vergewaltigt Mädchen: Täter ist vorbestrafter Kinderschänder!

München - Der wegen Vergewaltigung einer Elfjährigen in München >>festgenommene Verdächtige ist unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft.

Anne Leidig (l), Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München I., Ignaz Raab (M), Leiter Kommissariat 15, und Marcus da Gloria Martins (r), Sprecher der Münchner Polizei, geben im Polizeipräsidium München eine Pressekonferenz zum Fall der mutmaßlichen
Anne Leidig (l), Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München I., Ignaz Raab (M), Leiter Kommissariat 15, und Marcus da Gloria Martins (r), Sprecher der Münchner Polizei, geben im Polizeipräsidium München eine Pressekonferenz zum Fall der mutmaßlichen  © DPA

Der 43-jährige Deutsche sei für einige Jahre in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht gewesen und habe zuletzt in einer therapeutischen Wohngemeinschaft gewohnt, sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Donnerstag in München.

Der 43-Jährige soll das Kind nach Angaben der Polizei am Dienstag im Münchner Stadtteil Obergiesing in ein Gebüsch gezerrt, ihm den Ranzen heruntergerissen und es schwer sexuell missbraucht haben. Dabei trug der Täter laut Ermittlern eine Wolfsmaske.

Überführt worden sei der Mann durch einen Treffer in der DNA-Datenbank, sagte Ermittler Ignaz Raab.

Im Intimbereich und an der Unterwäsche des Mädchens sei "tatrelevante männliche DNA" sichergestellt worden.

Es gebe zudem Videoaufnahmen, die den Verdächtigen und das Mädchen zusammen zeigen.

Update 16.00 Uhr: Verdächtiger im Münchner Vergewaltigungsfall soll in U-Haft

Ermittler Ignaz Raab gab bekannt, dass der Verdächtige durch eine Treffer in der DNA Datenbank überführt wurde.
Ermittler Ignaz Raab gab bekannt, dass der Verdächtige durch eine Treffer in der DNA Datenbank überführt wurde.  © DPA

Der wegen Vergewaltigung einer Elfjährigen in München festgenommene Verdächtige soll am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden, derzeit sitzt er in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim.

Laut Polizei wird vermutet, dass er das Mädchen auf dem Weg von der Arbeit überfiel und vergewaltigte.

Die Staatsanwaltschaft werde Haftantrag gegen den 43-jährigen Deutschen stellen, sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Donnerstag in München.

Der Mann sei am Vormittag an seinem Arbeitsplatz im Landkreis München festgenommen worden, sagte Ermittler Ignaz Raab. Beim Anblick der Polizei habe der Verdächtige versucht zu flüchten.

Die Bevölkerung hatte die Polizei mit vielen Hinweisen unterstützt. "Wir haben die ganze Nacht Anrufe erhalten", sagte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins in einer Pressekonferenz.

Die rund 60 Hinweise und Spuren vom Tatort werden nun von den Ermittlern ausgewertet.

Die Ärzte hatten seine Freilassung abgesegnet: Wer ist der Mann hinter der Wolfsmaske?

Auf einem Bildschirm im Polizeipräsidium präsentiert die Polizei ein Vergleichsbild einer Wolfsmaske (gestellte Szene).
Auf einem Bildschirm im Polizeipräsidium präsentiert die Polizei ein Vergleichsbild einer Wolfsmaske (gestellte Szene).  © DPA

Die Ermittler sind sicher, dass sie den Richtigen haben.

Der Mann, der in München geboren wurde, macht keine Angaben zur Sache. Er wurde bereits 2010 verurteilt worden sein, kam in eine Psychiatrie, dann im November 2018 in eine therapeutische Wohngemeinschaft.

Die Beamten zeigen sich betroffen: Ein Mann, der sich mehrfach an Kindern vergangen haben soll, dann aber aus Sicht von Ärzten und anderen Gutachtern durchaus Potenzial aufwies, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren, könnte sich jetzt erneut schuldig gemacht haben.

Acht Einträge hat er in seiner Polizeiakte, sieben davon einschlägig. Der Vorwurf gegen ihn lautet nun unter anderem auf schweren sexuellen Missbrauch von Kindern.

Der 43-Jährige, der laut Staatsanwaltschaft eine Ausbildung zum technischen Zeichner absolviert hat, hat sich einen Anwalt genommen und will sich nicht zu der Tat äußern. Viele Fragen sind daher noch offen, vor allem die nach dem Motiv des Mannes. Und war die Tat geplant, oder geschah sie spontan, im Affekt?

Ignaz Raab von der Münchner Polizei mutmaßt, dass Mann und Mädchen in derselben S-Bahn saßen, er dann gemeinsam mit ihr ausgestiegen ist, sie verfolgt und einen Waldweg genutzt hat, um die Elfjährige zu überfallen.

Die Wolfsmaske haben die Ermittler nach eigenen Angaben bislang nicht gefunden.

Schneller Fahndungserfolg der Ermittlungsgruppe "Wolf": Das passierte vor zwei Tagen

Die Polizei hatte nach zwei Tagen Ermittlung Erfolg und konnte einen Verdächtigen festnehmen.
Die Polizei hatte nach zwei Tagen Ermittlung Erfolg und konnte einen Verdächtigen festnehmen.  © DPA

Im Fall der vergewaltigten Elfjährigen in München hat die Polizei nach zwei Tagen einen Tatverdächtigen festgenommen.

Nach Angaben der Beamten war das Mädchen am Dienstagnachmittag um 16.30 Uhr vom S-Bahnhof Fasanengarten in Richtung Wikinger Straße gelaufen, als sie Schritte hinter sich bemerkte.

Der Mann soll sie festgehalten haben, ihr die Jacke übers Gesicht gezogen haben und sie dann schwer sexuell missbraucht haben.

Nach Aussage des Opfers hatte der Mann während der Tat neben der Maske auch Latexhandschuhe getragen, hatte die Polizei am Mittwoch weiter mitgeteilt. Er habe dem Mädchen und dessen Familie nach dem Überfall mit dem Tod gedroht, sollte sie jemandem von dem Vorfall erzählen.

Das Mädchen sei dabei körperlich leicht verletzt worden. Die Beamten hegten keine Zweifel daran, dass die Schilderungen des Opfers zutreffend sind.

Die Ermittlungsgruppe "Wolf" aus 25 Polizisten fahndete nach dem Täter. Gleichzeitig gingen nach Angaben eines Polizeisprechers vom Donnerstag zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung bei der Behörde ein. An Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in dem Gebiet seien Polizisten präsent, sagte der Sprecher.

Landläufig werde eine Tat wie die in Obergiesing als Vergewaltigung bezeichnet, hatte da Gloria Martins am Mittwoch erklärt. Juristisch handele es sich wegen des jungen Alters des Opfers um einen Fall schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Titelfoto: DPA (Bildmontage)