Mutter platzt der Darm aus Kaiserschnitt-Narbe: Nun braucht sie dringend fünf neue Organe

Ilkeston (England) - 35 Prozent - so hoch ist das Risiko, dass Michelle Oddy nach ihrem bevorstehenden Eingriff nicht mehr aufwachen wird. Doch genau diese Operation ist für sie lebensnotwendig.

Die Narbe des Kaiserschnitts öffnete sich und ließ Michelles Darm durch. (Symbolbild)
Die Narbe des Kaiserschnitts öffnete sich und ließ Michelles Darm durch. (Symbolbild)  © 123RF

Die 43-Jährige hat eine grausame Zeit hinter sich: eine Fistel brachte ihre zehn Jahre alte Kaiserschnitt-Narbe zum Zerreißen.

Michelle bemerkte es, als sie eines Tages im Jahr 2014 aufwachte und fühlte, dass ihr Bauch sich geöffnet hatte und "Blut und Fäkalien" austraten. Anschließend begannen mehrere ihrer Organe zu versagen.

Und es wurde nicht besser: Während sie den Vorfall überlebt hatte, begann sie im folgenden Jahr dramatisch abzunehmen und wog irgendwann nur noch 25 Kilo.

In einem Krankenhaus wurde die Morbus-Crohn-Patientin deshalb künstlich ernährt. Nach vier Wochen im Krankenhaus war klar, dass sie auch Zuhause weiter über einen Schlauch ernährt werden müsse.

Sechsmal pro Woche besucht seitdem eine Krankenschwester die 43-Jährige, um ihr bei der Aufnahme der Flüssignahrung zu helfen. Dabei werden die wichtigen Nährstoffe direkt in die Hauptarterien ihres Körpers gepumpt.

2015 wog die Mutter nur noch 25 Kilo!
2015 wog die Mutter nur noch 25 Kilo!  © Facebook/Michelle Oddy

"Es ist einfach verrückt", erklärt Michelle. "Ich kann so nicht weiterleben." Das Loch in ihrem Bauch wurde nur provisorisch geschlossen, sie muss permanent einen Kolostomiebeutel tragen, der den Stuhl aus ihrem Darm auffängt. Hinzu kommt, dass ihr Organe langsam aber sicher aufgeben.

"Ich hatte einen der schlimmsten Tage meines Lebens im Jahr 2018", erinnert sich die Engländerin laut The Sun. Damals fühlte sich die Mutter unwohl und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. "Nachdem ich einige Stunden dort war, kam meine Frau Laura herein und bemerkte, dass ich nicht reagierte und ins Nichts starrte."

Die nächste Erinnerung, die Michelle hat, ist, wie sie in einem Raum mit Ärzten aufwachte. "Ich hatte einen septischen Schock aufgrund von Infektionen, die durch die Parenterale Ernährung durch meine Venen in den letzten vier Jahren ausgelöst wurden." Ihrer Frau wurde damals erklärt, dass sie sich von ihrer Partnerin verabschieden müsse. "Weil ich es nicht bis zum nächsten Tag schaffen würde."

"Der Abschied von meiner Tochter und Laura war einer der schwierigsten Momente, die ich je erlebt habe."

Doch irgendwie kämpfte sich Michelle durch und konnte sich vollständig erholen. Sechs Wochen später bestand sie darauf, ihre Freundin zu heiraten.

Nun steht der nächste wichtige Eingriff bevor: Die 43-Jährige benötigt insgesamt fünf neue Organe von ein und demselben Spender. Ihre Leber, Bauchspeicheldrüse sowie Dünndarm, Dickdarm und die Hälfte ihres Magens müssen ersetzt werden.

Die Operation wird um die 20 Stunden dauern und die Ärzte geben ihr nicht viel Hoffnung, dass Michelle diese übersteht: "Die Vorstellung, dass ein 35-prozentiges Risiko besteht, nie wieder aufzuwachen, ist erschreckend." Doch die Mutter tut es ihrer Familie zuliebe: "Ich riskiere das für sie."

"Am Ende des Tages ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich sterbe, es wird nur noch schlimmer." Deshalb will sie sich unters Messer legen - und fast die "Hälfte" ihres Inneren ersetzen lassen...