Neun Jahre war es verschwunden: Schiff taucht plötzlich ohne Besatzung an Strand auf

Rangun (Myanmar) - Fischer aus dem asiatischen Land Myanmar staunten nicht schlecht, als sie das große, leere und rostige Containerschiff "Sam Ratulangi PB 1600" am Strand vor Rangun entdeckten, berichtet die "BBC".

Das Schiff lief auf eine Sandbank.
Das Schiff lief auf eine Sandbank.  © Facebook/Screenshot/Yangon Police

Neun Jahre lang war der Frachter verschwunden, als er am Donnerstag aus dem Nichts wieder auftauchte. Der Standort des Schiffes wurde zuletzt vor der Küste Taiwans im Jahr 2009 registriert. Dies war der erste gemeldete Fall eines verlassenen Schiffes in den Gewässern Myanmars, so die Nachrichtenagentur "AFP".

Die Behörden und das Marinepersonal waren am Donnerstag in den "Sam Ratulangi PB 1600" eingestiegen, um dort nach Hinweisen zu suchen. Die Polizei und weitere Beobachter waren verblüfft darüber, wie ein so großes Schiff ohne Matrosen oder Waren an Bord in Myanmar landen konnte. Das Schiff, das im Jahr 2001 gebaut wurde, ist immerhin mehr als 177 Meter lang.

Die Marine sagt mittlerweile, dass der Frachter von einem Schlepper zu einer Fabrik für Schiffbrüche in Bangladesch gezogen werden sollte. Die Crew verließ ihn jedoch, nachdem sie von schlechtem Wetter überrascht worden war.

Die Marine stieß auf einen Schlepper namens Independence

Das verrostete Schiff wird inspiziert.
Das verrostete Schiff wird inspiziert.

Am Samstag teilte die Marine von Myanmar mit, dass sie bereits vermutet habe, dass das Schiff von einem anderen Schiff abgeschleppt worden sei, nachdem "zwei Kabel ... an der Spitze gefunden wurden". Sie entdeckten später einen Schlepper namens "Independence", etwa 80 Kilometer vor Myanmars Küste.

Nachdem sie die dreizehn indonesischen Besatzungsmitglieder an Bord der "Independence" befragt hatten, erfuhren sie, dass der Schlepper das Schiff seit dem 13. August "abschleppte" und tatsächlich beabsichtigte, es in eine Fabrik in Bangladesch zu bringen, wo es demontiert und wieder auf Vordermann gebracht werden sollte.

Einige der Kabel, die am Boot befestigt waren, brachen jedoch bei dem schlechten Wetter und die Crew beschloss das Schiff zu verlassen. Der Besitzer des Schleppers soll aus Malaysia stammen, berichtet die Nachrichtenseite "Eleven Myanmar". Wo genau der Schlepper den Frachter fand, ist allerdings weiterhin unklar.

Bangladesch hat eine große Industrie - mit Hunderten von alten Handelsschiffen, die jedes Jahr in Chittagong abgebaut werden. Aber das Geschäft ist umstritten. Kritiker sagen, dass die Arbeit schlecht reguliert und für Arbeiter gefährlich ist.