Selbstbefriedigung im Unterricht: Expertin fordert Änderung von Lehrplänen

Großbritannien - Geht es nach Nadia Bokody, sollte Schülerinnen und Schülern bereits in jungen Jahren das Thema Selbstbefriedigung näher gebracht werden. Die Sex-Expertin stellt dabei vor allem einen Wandel in den Vordergrund.

Jugendliche sollen an der Schule mehr über Sexualität lernen. (Symbolbild)
Jugendliche sollen an der Schule mehr über Sexualität lernen. (Symbolbild)  © 123RF

So müssten sich die Bildungseinrichtungen schlichtweg der neuen Lebensrealität der Jugendlichen anpassen, erklärt Bokody. Dies berichtet Mirror. Es gelte, mit der Zeit zu gehen und auf Bedürfnisse zu reagieren.

"Wir leben in einer deutlich sexualisierteren Welt als dies noch bei unseren Eltern der Fall war", führt die Britin aus. Dies mache die Inhalte, die heutzutage vermittelt werden, "beängstigend unzureichend".

Vor allem im Hinblick auf die eigene Sexualität existiere viel Luft nach oben: "Kinder müssen, sobald sie in die Pubertät kommen, über das Thema Masturbation aufgeklärt werden." Das soll bereits ab einem Alter von elf Jahren nötig sein, so Bokody.

Dennoch werde dies in Schulen noch immer ignoriert. "Ob wir es mögen oder nicht, Forschungen zeigen, dass auch Kinder Sex haben", erklärt die Expertin. Leider sei ein Großteil davon jedoch unter anderem aufgrund von Unwissenheit ungeschützt.

Auch gebe es durch das Alter erhebliche Probleme im Hinblick auf das Verständnis, was die Einvernehmlichkeit des Aktes angeht. Eine Schulbildung könne diese Schwierigkeit mildern und vor allem bei Mädchen helfen, die Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper zu fördern. Ein Ungleichgewicht der Geschlechter sei vor allem in diesem Punkt noch immer existent.

"Selbstbefriedigung ist eine der sichersten und gesündesten Aktivitäten, die ein junger Mensch in der Intimsphäre des eigenen Schlafzimmers ausüben kann", sagt Bokody. Und dennoch würde jene weiter in ein schlechtes Licht gerückt. Natürlich müssen im Zusammenhang mit der Problematik, die sich so auch auf Deutschland oder nahezu alle anderen Länder übertragen lässt, ebenso die Eltern aktiv werden. Eine Unterstützung durch geschulte Pädagogen dürfte jedoch in jedem Fall vorteilhaft sein.

Die Schule sollte Kinder und Jugendliche laut Bokody auf das Leben vorbereiten, deshalb sei eine Anpassung des "absoluten fehlerhaften" Unterrichts unumgänglich. Gerade in Zeiten, in denen "Kinder schon im Alter von zehn Jahren Zugriff auf pornografische Inhalte haben" und sich daraus oft aus Mangel an Alternativen ihre Sexualität ableiten.