Sex-Skandal! Callboy packt aus und outet 40 Geistliche

Neapel - Ein erneuter Sex-Skandal erschüttert die katholische Kirche. Ein italienischer Callboy hat jetzt ausgepackt und rund 40 Priester und andere Geistliche verraten.

Francesco Mangiacapra outete jetzt etwa 40 Geistliche.
Francesco Mangiacapra outete jetzt etwa 40 Geistliche.  © Screenshot/Facebook/Francesco Mangiacapra

Francesco Mangiacapra (30) hatte viele Kirchliche als Kunden. Der Schweizer Zeitung "Blick" berichtet er über seinen Grund, warum er jetzt auspackt: "Nicht, um die Kirche in den Schlamm zu ziehen, sondern um diejenigen zu beseitigen, die der Kirche schaden." Deshalb übergab er dem Bistum von Neapel rund 1200 Screenshots von Chatverläufen. Auch pikante Fotos sollen dabei gewesen sein. Außerdem schrieb er ein Buch über seine Kunden.

Das Bistum leitete die Informationen weiter an den Vatikan. In den Auszügen sollen Sätze wie "Ich möchte dich einen Tag lang als Sklaven halten" oder "Ich will alles lecken" gefallen sein.

Auch vor konkreten Namen macht Mangiacapra nicht Halt. Im Interview erzählt er über Skandalpfarrer Don Luca Morini. Er soll sich vom Geld der Gläubigen ein teures Luxus-Leben finanziert haben, nebenbei Escorts beauftragt haben und Kokain genommen haben.

"Dank meiner Enthüllungen wurde er nun in den Laienstand versetzt", so der 30-Jährige.

Die Screenshots der Chats wurden an den Vatikan weitergeleitet.
Die Screenshots der Chats wurden an den Vatikan weitergeleitet.  © Oliver Berg/dpa

Außerdem packt er über schwule Priester aus. "Sie besuchen sich gegenseitig, sie kennen sich alle, sie unterstützen sich gegenseitig", so der Italiener. Mit der Veröffentlichung seiner Infos will er die Geistlichen zum nachdenken anregen. "Schliesslich ist die Wahrheit wichtiger als alles andere."

Die Aussagen von Francesco Mangiacapra sind erschütternd. Er erzählt beispielsweise von einer Situation, bei der ein Priester ihn in eine Sakristei mitgenommen habe und ihn dort leidenschaftlich geküsst haben soll. Für ihn selbst war das komplett respektlos. Als er den Preister fragte, ob es ihn denn nicht stören würde, soll dieser nur geantwortet haben: "Nein. Es stört mich nicht. Weil Jesus weiß, wie sehr ich ihn liebe."

Wegen seinen Äußerungen hat der 30-Jährige bereits einen anonymen Drohbrief bekommen. Angst davor hat er allerdings nicht wirklich, denn "Rache ist eigentlich kein Gefühl, das ein Priester empfinden sollte".

Auf die Frage, ob Mangiacapra noch Kontakt mit den Männern habe, antwortet er: "Ja. Einer von ihnen hatte sogar den Mut, das Buch mitzubringen, das ich geschrieben habe, um es unterschreiben zu lassen."

Titelfoto: Screenshot/Facebook/Francesco Mangiacapra