Typ grapscht Frau an die nackte Brust, sie wehrt sich und hat danach ein Problem

Bei einem Festival treffen Männer, Frauen und skurrile Gestalten aufeinander.
Bei einem Festival treffen Männer, Frauen und skurrile Gestalten aufeinander.  © dpa (Symbolbild)

Neuseeland – Zwei junge Frauen gehen spärlich bekleidet über das Gelände des "Rythm and Vine"-Festivals an Neujahr in Neuseeland. Ihr Oberkörper ist nackt, ihre Brüste werden "nur" von Glitzerpuder bedeckt.

Dieses Outfit missversteht ein Typ ohne Manieren als Freifahrtschein, er rennt den Mädchen hinterher und greift der Halbnackten (20) von hinten an die Brust (TAG24 berichtete).

Das lässt sie sich aber nicht gefallen, zumal sie bereits vor diesem Vorfall mehrfach angefasst und böse in die Nippel gekniffen wurde. Gemeinsam mit ihrer Freundin kehren sie um und verpassen dem Grapscher eine ordentliche Tracht Prügel. Sie schlägt ihm vier Mal an den Kopf und ihre Freundin kippt dem Typen noch ihren Drink ins Gesicht. So weit, so nachvollziehbar.

Doch wie die 20-Jährige gegenüber dem Sender tvnz erklärte, begann für sie danach der Spießrutenlauf. Das Video von der Aktion wurde Online gestellt, womit sie zunächst auch kein Problem hatte, weil sie sich im Recht fühlte und auch stolz auf ihre Vergeltungsaktion war.

Nach Selbst-Justiz erntet die an der Brust Begrapschte einen Shitstorm

Der Mann mit Mütze hat gerade zugegriffen (li), dann kommen die beiden Frauen zurück und geben ihm die Quittung für seine ekelhafte Aktion.
Der Mann mit Mütze hat gerade zugegriffen (li), dann kommen die beiden Frauen zurück und geben ihm die Quittung für seine ekelhafte Aktion.  © Screenshot Facebook

Doch dann brach in den Kommentaren unter dem Film ein Shitstorm über sie herein, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hatte. Denn nicht etwa der Mann, der ihr an die Brüste gefasst hatte, war das Ziel der meisten Kommentatoren, sondern sie, weil sie oben ohne auf dem Festival unterwegs gewesen sei und sich bei diesem Aufzug nicht wundern bräuchte, wenn man ihr an die Brüste fasst.

Menschen schrieben ihr, dass sie sich über ihren Nacktauftritt schämen sollte, sie eine Schlampe und widerwärtig sei. Es wurde sogar eine Petition ins Leben gerufen, die 900 Personen unterschrieben haben sollen und dazu aufrief, die junge Frau zu deportieren. Viele andere Nachrichten an sie waren voller Hass, bis hin zu Todesdrohungen. Und das nur, weil sie es wagte, sich auf dem Festival so zu bewegen, wie es ihr gefällt.

Sie ist inzwischen in Neuseeland als "Glitzer Brust"-Frau bekannt und plant jetzt, einen Oben-Ohne-Marsch durch Aukland zu organisieren, mit dem gegen sexuelle Belästigung protestiert werde solle.

Denn sie bleibt trotz der Hass-Attacken auf sie bei ihrem Standpunkt, dass sich Frauen so kleiden können, wie es ihnen gefällt und auch ein freizügiges Outfit niemals eine Aufforderung zum ungefragten Anfassen sein wird.

Titelfoto: Screenshot Facebook