"Bis es blutet": Ex-Schülerin deckt schrecklichen Missbrauch an Ski-Schule auf

Was mussten die jungen Ski-Schüler alles erleiden? Immer mehr Opfer brechen nun ihr Schweigen.
Was mussten die jungen Ski-Schüler alles erleiden? Immer mehr Opfer brechen nun ihr Schweigen.  © 123RF

Schladming - Österreich kommt nicht zur Ruhe. Nun erschüttert der nächste Sex-Skandal das Alpenland - wieder sollen sich die erschütternden Ereignisse an einer Sportschule abgespielt haben.

Nachdem die ehemalige Ski-Rennläuferin Nicola Werdennig (59) Ende November von einer Vergewaltigung und einem weiteren Missbrauchsfall im österreichischen Ski-Sport berichtet hat, trauten sich immer mehr Opfer, endlich ihr Schweigen zu brechen.

Zuletzt sorgte ein brutales Ritual am Elite-Internat in Stams für Aufsehen (TAG24 berichtete). Dort seien über Jahre jüngere Sportler von den Älteren beim "Pastern" gequält worden, hieß es von einem Ex-Schüler. Dabei wurden den Opfern Tuben mit Zahnpasta - und in schlimmeren Fällen sogar Ski-Wachs anal eingeführt. Bis heute leiden die Missbrauchten unter den schrecklichen Erfahrungen. Die Lehrer schwiegen - auch heute noch verharmlost der Direktor, Arno Staudacher, das Ritual. Den Schülern werde lediglich "ein bisschen Schuhpasta auf die Hinterbacken geschmiert", so der Pädagoge.

Doch Stams ist nicht die einzige Sport-Ausbildungsstätte, in der die Kinder Grausames erleiden mussten - und vielleicht noch müssen.

Auch die Skihauptschule in Schladming rückt nun ins Fadenkreuz.
Auch die Skihauptschule in Schladming rückt nun ins Fadenkreuz.  © DPA

Im Interview mit "Die Presse" erzählt eine Absolventin der Skihauptschule Schladming, was ihr widerfahren ist.

Auch hier wurden "gepastert", doch dabei blieb es nicht. Anonym berichtet die Frau, dass auch geschlagen und gegrapscht wurde - sowohl Trainer, als auch die Lehrer schauten einfach weg.

Die Täter hätten "eine Drahtbürste verwendet, mit der das Wachs aus den Skiern rausgebürstet wird. Mit der Bürste sind sie den Jüngeren so oft über den Hintern gefahren, dass diese geblutet haben. Dann haben sie ihnen Zahnpasta über die Wunden gerieben, damit es brennt – und haben weitergebürstet.", berichtet die ehemalige Schülerin dem Medium.

Auch in den Schlafsälen der Mädchen geschahen Dinge, die ein Mensch wohl schwer vergessen kann.

"Wir sind zum Beispiel in der Nacht mit Wasser übergossen worden oder man hat Mädchen Eisstücke in die Hand gegeben, damit sie sich in die Hose machen", erinnert sie sich.

Wollte jemand über die Vorfälle reden, wusste man denjenigen zum Schweigen zu bringen. "Da ist dann was Brutaleres passiert". Mehr als ein bisschen Tadel hätten die Täter nie bekommen.

Welche Folgen die Skandale für die renommierten Sportschulen nun haben, ist noch nicht bekannt. Es muss jedoch gehandelt werden!