Hijab-Skandal! Katjes sorgt mit Kopftuch-Kampagne für Shitstorm

Katjes wehrt sich gegen die vielen Negativ-Kommentare auf Facebook (Symbolfoto).
Katjes wehrt sich gegen die vielen Negativ-Kommentare auf Facebook (Symbolfoto).  © DPA

Offenbach - Der Aufschrei in den Sozialen Medien ist groß. Nach dem Rassismus-Skandal von H&M (TAG24 berichtete), sieht sich nun auch der Süßwarenhersteller Katjes einem Shitstorm gegenüber.

Grund der Empörungs-Welle ist die neueste Kampagne des Fruchtgummi-Konzerns.

Bei dieser wird unter anderem eine Frau mit rosa Hijab gezeigt, die genüsslich in ein Fruchtgummi beißt. Das Problem vieler Social-Media-User: Sie sehen den Hijab als ein Symbol für die gewaltsame Unterdrückung der Frau in muslimischen Ländern!

Eine Twitter-Userin bringt es auf den Punkt: "In vielen Ländern wehren sich Frauen unter Einsatz Ihres Lebens gegen den Hijab. In unserem Land wird er hofiert. Das ist so unglaublich. Sorry, #Katjes landet nicht mehr in meinem Einkaufswagen."

Auch die "AfD Offenbach-Land" zeigt sich empört über das Katjes-Plakat am Frankfurter Hauptbahnhof und schließt sich den zahlreichen Negativ-Kommentaren an. „Am Frankfurter Hauptbahnhof fiele eine Werbung ohne Kopftuch oder Hijab vermutlich unangenehm auf... Schlag ins Gesicht für alle Frauen, die muslimischer Unterdrückung entfliehen wollen. Eine Islamisierung findet nicht statt. Oder doch?“, heißt es auf Twitter sarkastisch.

Andere Twitter-User gehen sogar noch weiter und rufen unter dem Hashtag "katjesboykott" dazu auf, die Marke erst gar nicht nicht mehr zu kaufen.

Katjes hingegen zeigt sich alles andere als eingeschüchtert von den zahlreichen Negativ-Kommentaren. In einer Stellungnahme meldete sich der Konzern zu dem Hijab-Skandal zu Wort und erklärt: "Mit der neuen Kampagne wollen wir insbesondere junge Frauen ansprechen, die Spaß am Leben haben und sich dabei bewusst ernähren. Dazu zählen auch junge Muslimas, bei denen der Verzicht auf tierische Gelatine eine bedeutende Rolle spielt."

Die Werbung abzuwandeln, kommt laut Martin Pross, der kreative Kopf hinter der Kampagne, jedenfalls nicht in Frage. In einem Neon-Interview berichtet er, dass Katjes keine Sekunde an den Gedanken verschwendet, irgendetwas umzuändern.

Ob der Hijab-Skandal bei Katjes genauso ausarten wird wie der Rassismus-Skandal bei H&M (TAG24 berichtete) bleibt abzuwarten.