Ohne Worte: Pantomime Herzog macht Schluss!

Dresden - Dafür braucht es (fast) keine Worte: Pantomime Ralf Herzog (66) ist traurig. Nach 26 Jahren beendet seine "Mimenbühne" den Spielbetrieb.

Große Produktionen wie "Die Zauberflöte" gehörten zum Repertoire der "Mimenbühne".
Große Produktionen wie "Die Zauberflöte" gehörten zum Repertoire der "Mimenbühne".  © Steffen Füssel

Freitagabend hob sich im Pieschener "August"-Theater der letzte Vorhang für die Inszenierung "Die Kleinbürgerhochzeit".

"Die Kraft ist zu Ende, die Finanzen sind es auch", so Herzog. "Wir können noch unsere letzte Miete bezahlen und die Auflösung des Vereins. Dann ist die Kasse leer."

Seit 1999 wird die "Mimenbühne" vom Verein "Mimenstudio Dresden" betrieben. Deren zwölf Mitglieder sind zugleich die Künstler auf der Bühne. Knapp 20 Inszenierungen haben sie aus der Taufe gehoben.

Die Einnahmen der jährlich rund 40 Vorstellungen mit 2 000 Besuchern flossen in Workshops, Miete, Bühnenbild, Kostüme. "Mit etwa 10 000 bis 15 000 Euro Förderung pro Jahr hätten wir überleben können", bedauert Herzog. "Doch nach mehreren Absagen haben wir keine Förderanträge mehr gestellt."

Zum Trost für alle Fans der wortlosen Kunst: Das 35. PantomimeTheaterFestival findet vom 8. bis 11. November statt. Ab 2019 will das "August"-Theater das Festival fortführen.

Und auch Ralf Herzog, der seit 55 Jahren als Pantomime sein Publikum begeistert, setzt sich nicht zur Ruhe. "Ich werde weiterhin mit meinen Programmen unterwegs sein."

Die großen Inszenierungen aber mit knapp einem Dutzend Pantomimen gehören wohl der Vergangenheit an ...

Pantomime Ralf Herzog (66) fehlt die Kraft, die Mimenbühne weiter zu betreiben.
Pantomime Ralf Herzog (66) fehlt die Kraft, die Mimenbühne weiter zu betreiben.  © Petra Hornig

Titelfoto: Steffen Füssel