Wie ein Pärchen im Urlaub sein Auto einbüßte

Gerade erst gekauft und schon geklaut: Dieser VW-T5 (Baujahr 2007) wurde dem Paar im Urlaub gestohlen.
Gerade erst gekauft und schon geklaut: Dieser VW-T5 (Baujahr 2007) wurde dem Paar im Urlaub gestohlen.

Von Hermann Tydecks und Markus Weinberg

Dresden - Dresdens Autobesitzer müssen besonders wachsam sein! Übers Wochenende verschwanden im Stadtgebiet ganze acht Autos. Seit Jahren gilt Dresden als Autoklau-Hochburg: 2014 schlugen die Diebe insgesamt 780-mal zu (2013: 799)!

Sicher ist man jedoch nirgends: Einem Dresdner Pärchen passierte es jetzt im Urlaub in Tschechien.

Robert Reimann (50) und seine Partnerin Anna Graefe (49) aus Blasewitz wollten zum Skifahren ins tschechische Riesengebirge nach Harrachov. Am Abend wollten sie essen gehen, stellten ihren Wagen auf dem Pensionsparkplatz ab.

"Auf dem Weg ins Restaurant sahen wir zwei suspekte Typen an einem Audi. Ich hatte so ein komisches Bauchgefühl, notierte mir vorsorglich ihr polnisches Kennzeichen", erzählt Reimann.

Mit dem Auto fuhren sie los. Zurück kamen Robert Reimann (50) und Anna Graefe (49) nur mit dem Zug. Enttäuscht zeigen sie die Diebstahlsanzeigen.
Mit dem Auto fuhren sie los. Zurück kamen Robert Reimann (50) und Anna Graefe (49) nur mit dem Zug. Enttäuscht zeigen sie die Diebstahlsanzeigen.

Seine Partnerin: "Wir gingen weiter und unterhielten uns noch, was wir eigentlich bei einem Autoklau machen würden."

Einen Wimpernschlag später düste IHR eigener VW-T5 mit dem besagten Audi an den Dresdnern vorbei - mit Fahrtrichtung zur nahen polnischen Grenze!

"Wir riefen sofort die Polizei, gaben Nummernschilder durch, sagten, dass die Diebe nach Polen abhauen wollen", berichtet Reimann. "Ich dachte, damit hat die Polizei leichtes Spiel, kann die Täter schnell schnappen."

Doch zu früh gefreut. "Nach 45 Minuten kam eine Streife angerückt, wusste von nichts. Sie hatte nicht einmal die polnische Seite informiert", sagt Reimann kopfschüttelnd. Er konnte nur eine Anzeige erstatten.

Doppeltes Pech: Den VW hatte das Paar erst vor zwei Monaten für 21.000 Euro gekauft. Zu allem Überfluss lagen auch noch die Skier im geklauten Wagen.

Völlig bedient traten die Dresdner nach nur einem Urlaubstag die Heimreise an. Kurz vor ihrer Heimatstadt saßen sie dann noch geschlagene drei Stunden im Zug fest - "Personenschaden". Wohl ein Selbstmord.

Anna Graefe: "Mehr Pleiten, Pech und Pannen konnten wir nicht haben..."

Am Ankunftstag genoss Anna Graefe noch den Schnee im Riesengebirge. Danach ging alles schief. Schon am nächsten Morgen musste das Paar zurück nach Hause.
Am Ankunftstag genoss Anna Graefe noch den Schnee im Riesengebirge. Danach ging alles schief. Schon am nächsten Morgen musste das Paar zurück nach Hause.

Fotos: Markus Weinberg (3)