Endstation! Hier droht das Aus einer Kult-Bahnstrecke
Erfurt - Trotz ihres einzigartigen Namens soll die sogenannte Pfefferminzbahn in Mittelthüringen ab Dezember teilweise stillgelegt werden. Die Proteste aus der Region gegenüber der Landesregierung halten dennoch an.
Laut Verkehrsstaatssekretär Klaus Sühl hieß es am Mittwoch, dass das Fahrgastaufkommen auf dem Streckenabschnitt zwischen Buttstädt und Großheringen zu gering sei, um für diesen Abschnitt weiterhin einen Bahnverkehr zu bestellen.
Zuletzt seien lediglich noch zwischen 50 und 100 Reisende auf diesem Streckenabschnitt unterwegs gewesen. Das entspreche drei bis sechs Fahrgästen pro Zug. Daher sei es laut der Regierung wirtschaftlich nicht vertretbar, mehrere Millionen für so wenig Fahrgäste zu investieren.
Dass der gesamte Schienenverkehr auf der traditionellen Strecke der Pfefferminzbahn eingestellt werden soll, dem widersprach Klaus Sühl. Zwischen Sömmerda und Buttstädt werde weiterhin der Bahnverkehr bestellt. Bis zum Jahr 2025 werden demnach ungefähr 25 Millionen Euro ausgegeben.
Viel Protest erhält das Vorhaben der Teilstrecken-Stilllegung aus der Region. Eine "Aktionsgruppe Pfefferminzbahn" kämpft beispielsweise für den Erhalt des Bahnverkehrs auch auf der Strecke zwischen Buttstädt und Großheringen. "Die Pfefferminzbahn verbinde kleine Ortschaften in den Landkreisen Sömmerda und Weimarer Land miteinander", so die Argumentation der Aktionsgruppe.
Die Pfefferminzbahn führt von Straußfurt über Sömmerda und Kölleda zum Eisenbahnknoten Großheringen. Den Namen erhielt sie aus der Gründungszeit. Damals war Kölleda ein Zentrum des Kräuteranbaus. Unter anderem zum Transport der Pfefferminze wurde die Bahnstrecke erbaut.