Pferd stirbt tragischen Tod auf Viehmarkt: Schaulustige zücken Handys

Als das Pferd stürzte, nahmen viele Besucher ihre Handys, um Aufnahmen davon zu machen. (Symbolbild)
Als das Pferd stürzte, nahmen viele Besucher ihre Handys, um Aufnahmen davon zu machen. (Symbolbild)  © dpa, 123rf

Brockum - Als am Dienstag ein Friesenpferd auf dem Brockumer Viehmarkt tragisch ums Leben kam, hatten einige Besucher nichts Besseres zu tun, als ihre Handys aus der Tasche zu holen und den Zwischenfall zu filmen.

Manche sahen die Panik des Pferdes, die schließlich in dessen Tod gipfelte, wohl als Spektakel an. "Der Sicherheitsdienst schritt ein und drängte die Menschen zurück – sehr zu deren Missgefallen", erklärt Bürgermeister Marco Lampe gegenüber dem Westfalen-Blatt.

Die Menschenmasse stand Helfern im Weg: "Das schwere tote Pferd aus dem Markttrubel und dem dichten Gedränge zu schaffen, war unmöglich."

Bevor der Rappe starb, wurde er - wie auf dem Viehmarkt üblich - von seinem Besitzer an einem Strick zu den anderen Pferden, die zum Kauf angeboten wurden, geführt und dort angebunden.

"Wahrscheinlich ist das Tier dort durch das Aufspannen eines Regenschirms erschreckt worden. Dadurch zog das Pferd in Panik am Strick. Wir vermuten, dass es dadurch zum Genickbruch gekommen ist", mutmaßt Thorsten Abeling, stellvertretender Fachdienstleiter des Veterinäramtes Diepholz.

Die genaue Todesursache muss allerdings noch ermittelt werden. Nachdem das Pferd starb, wurde sein Kadaver abgedeckt. Außerdem "umgaben [wir] ihn mit einem Bauzaun, der ebenfalls mit Sichtschutz versehen wurde."

Erst einen Tag nach dem Markt wurde der tote Körper des Pferdes für die Untersuchungen in Belm-Icker abtransportiert.

Titelfoto: dpa, 123rf