Wieso heißt das Hafenfest plötzlich Sankt Pieschen?

Von Katrin Koch
Dresden - Pieschener Hafenfest oder Stadtteilfest „Sankt Pieschen“ - was denn nun? Hat jemand urplötzlich den Namen des beliebten (und großen) Stadtteilfestes im Dresdner Westen geändert?
„Nein“, sagt Andreas Könitz (52), Vorsitzender des Vereins Sankt Pieschen. „Es sind zwei verschiedene Feste. Wir veranstalten vom 5. bis 7. Juni ein Stadtteilfest zwischen Konkordienplatz und Rathausplatz, ein Bürgerfest ohne Eintritt.“
Wir - das sind die fünf Mitglieder des 2012 gegründeten Vereins Sankt Pieschen, allesamt Gewerbetreibende. „Sankt Pieschen haben wir uns genannt, weil uns die drei Tage Bürgerfest heilig sind“, so Könitz.

60 Bands, Theater, Straßenkunst, Kinderspielspaß und Gastronomie sind beim Fest dabei - und sogar ein Ökumenischer Gottesdienst.
Das seit Jahrzehnten unter der Regie von Schausteller Mario Müller-Milano (66) etablierte Pieschener Hafenfest (zwischen Ballhaus Watzke und Elbe) findet in diesem Jahr nicht statt.
„Wir haben den Verein Pieschener Hafenfest aufgelöst“, sagt Müller-Milano. „Das Hochwasser 2013 hat uns das Genick gebrochen. Plakate waren gedruckt, Bands angezahlt. Ich selbst habe 27.000 Euro zuschießen müssen. Außerdem fördert die Stadt das Fest nicht mehr. Es war nicht viel, aber immerhin bekamen wir 3000 Euro.“
Aber: „2016 wird es wieder ein Fest am ersten Juni-Wochenende geben, organisiert von einer neuen Agentur, unterstützt von einer Brauerei“, verspricht Müller-Milano. Dann wird es 2016 vielleicht zwei Feste in Pieschen geben.

Fotos: Ove Landgraf, Thomas Türpe