Von Eric Hofmann

Pirna - So mancher freut sich, wenn die Pilze schießen. Weniger erbaut darüber ist Reinhard W. (52) aus Dohna bei Pirna. Denn bei ihm wuchs über Nacht ein Pilz aus der Decke - mitten in der Küche!

„Vor ein paar Wochen habe ich einen Fleck an der Decke entdeckt. Ich dachte erst, beim Obermieter wäre etwas ausgelaufen“, berichtet Reinhard W., der sich vorerst keine Sorgen machte - bis jetzt. „Am Morgen hat mich meine Frau ganz aufgeregt in die Küche gerufen. Da baumelte plötzlich ein 20 Zentimeter langer Pilz!“

Der Hobby-Sänger kann’s nicht fassen und fürchtet um seine Stimme: „Ich habe keine Ahnung, was der für Sporen in die Luft absetzt. Nicht, dass meine Stimmbänder dadurch kaputtgehen. Außerdem essen wir auch immer in der Küche.“

Der Vermieter hat zwar eine Fachfirma beauftragt, aber die kommt erst in zwei Wochen. Schweben der Mann und seine Frau jetzt etwa in Gefahr?

Wahrscheinlich nicht, glaubt Dieter von Strauwitz (80), Leiter der Fachgruppe Mykologie beim NABU: „Das ist höchstwahrscheinlich ein Tintling. Der ist zwar nicht essbar, aber seine Sporen sind ungefährlich.“ Allerdings spricht einiges dafür, dass doch irgendwo Wasser ausläuft: „Dieser Pilz wächst besonders auf feuchten Hölzern“, sagt Experte von Strauwitz. „Da muss ein Balken ziemlich feucht sein, das sollte sich unbedingt ein Sachverständiger anschauen.“

Der Pilz selbst ist allerdings nicht schädlich für das Bauwerk, wie es zum Beispiel der Schwamm wäre.

Fotos: Marko Förster