Sind Arztpraxen bald nur noch vier Tage die Woche auf?

Berlin - Können wir bald nur noch vier Tage in der Woche zum Arzt? Ein Branchenverband fordert einen behandlungsfreien Tag pro Woche für Arztpraxen. Kritik kommt prompt von den Krankenkassen.

Sind Untersuchungen in einer Arztpraxis bald nur noch an vier Tagen in der Woche möglich? (Symbolbild)
Sind Untersuchungen in einer Arztpraxis bald nur noch an vier Tagen in der Woche möglich? (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod / dpa

Geht es nach dem Ärzteverband Virchowbund, stehen wir bald Mittwochs vor verschlossenen Praxen. Denn der Berufsverband hat seine Mitglieder zur Einführung der Vier-Tage-Woche aufgerufen.

Rund 144.000 Haus- und Facharztpraxen bundesweit sind in dem Verband organisiert. Kritik an dem Aufruf des Verbands kam umgehend von den Krankenkassen.

Der Virchowbund begründet seinen Vorschlag mit den gestiegenen Kosten für Arztpraxen.

Lauterbach nennt Details zum Onlineregister zur Organspende
Gesundheitspolitik Lauterbach nennt Details zum Onlineregister zur Organspende

Energiekosten und Inflationen würden zu einem hohen Druck führen, gleichzeitig müssten die Praxen aber gegen "ein budgetiertes Finanzierungssystem und die Streichung von Geldern" ankämpfen, hieß es aus Berlin.

Kritik von den Krankenkassen an Vier-Tage-Woche-Vorschlag

Kritik an dem Vorschlag kam umgehend vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). "Ich frage mich ernsthaft, wie der Virchowbund bei einem durchschnittlichen Reinertrag pro Praxisinhaber von deutlich über 215.000 Euro dazu aufrufen kann, die Leistungen für die Patientinnen und Patienten einzuschränken", sagte Florian Lanz, Sprecher des Verbands.

Laut der Idee des Virchowbundes sollen Arztpraxen den behandlungsfreien Tag für "zur Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung" nutzen.

Titelfoto: Bernd Weßbrod / dpa

Mehr zum Thema Gesundheitspolitik: