Gestiegener Mindestlohn sorgt für deutliche höhere Taxipreise in Sachsen

Sachsen - Wer sich in Sachsen ein Taxi nehmen will, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Und die Preise könnten weiter steigen - der Taxiverband des Landes warnt vor den Folgen für Fahrer und Kunden.

Die Mindestlohn-Erhöhung lässt die Taxipreise in Sachsen deutlich steigen.
Die Mindestlohn-Erhöhung lässt die Taxipreise in Sachsen deutlich steigen.  © Uwe Meinhold

Wie in anderen Bundesländern werden auch in Sachsen die Taxipreise an den steigenden Mindestlohn angepasst. "Ansonsten braucht man das Gewerbe nicht mehr betreiben, wenn man für seine Dienstleistung noch drauf zahlt", sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmen, Jan Kepper (46), der Deutschen Presse-Agentur.

In den vergangenen anderthalb bis zwei Jahren seien die Preise für eine durchschnittliche Taxifahrt um etwa 30 Prozent gestiegen, so Kepper. Ausschlaggebend für die Erhöhungen sei vor allem die Anhebung des Mindestlohns gewesen, nicht so sehr die Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs.

Manche Anbieter hätten laut Kepper zufolge seit 2015 nicht mehr die Preise erhöht, deshalb seien nun teils extreme Anpassungen nötig gewesen.

Grundgebühr und Kilometerpreise sind gestiegen

Jan Kepper (46), Vorsitzender des Landesverbandes Sächsischer Taxi-Unternehmen, hat die Befürchtung, dass manche Taxifahrer aufgrund des Mindestlohns entlassen werden müssen.
Jan Kepper (46), Vorsitzender des Landesverbandes Sächsischer Taxi-Unternehmen, hat die Befürchtung, dass manche Taxifahrer aufgrund des Mindestlohns entlassen werden müssen.  © Ove Landgraf

In Dresden gab es in diesem Jahr bereits eine Tarifsteigerung von elf Prozent, im April sollen wegen des neuen Mindestlohns noch einmal acht Prozent dazukommen. Die Grundgebühr liegt in Dresden laut Verband seit April 2022 bei 4 Euro. In Chemnitz stieg der Preis auf dasselbe Niveau. In Leipzig liege die Grundgebühr seit diesem Jahr bei 3,90 Euro.

Auch die Kilometerpreise wurden in allen drei Städten erhöht: In Dresden kostet der erste bis dritte Kilometer zurzeit 2,70 Euro - 40 Cent mehr als zuvor. 2023 kommen voraussichtlich 10 Cent dazu. In Chemnitz und Leipzig seien vorerst keine weiteren Anpassungen geplant.

Der Verband warnte, dass sich Taxiunternehmen wegen des gestiegenen Mindestlohns einzelne Fahrer nicht mehr leisten könnten und die Kunden deshalb länger auf ihr Taxi warten müssten. Kepper vermutet, dass dies Anfang 2023 passieren könnte, weil der November und der Dezember dank der Feiertage immer noch gute Monate seien.

"Aber im Januar, Februar befürchte ich, dass sich doch etliche Unternehmen von gewissem Personal trennen müssen", sagte Kepper.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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