Nach tödlichen Unfällen: Thüringer Ministerin gegen Tests für ältere Autofahrer

Erfurt/Meerane - Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (42, Linke) sieht trotz der jüngsten tragischen Unfälle von älteren Falschfahrern keine Notwendigkeit für verpflichtende Eignungstests.

Der tödliche Unfall der 82-jährigen Geisterfahrerin auf der A4 hat die Debatte über Eignungstests für ältere Autofahrer erneut angestoßen.
Der tödliche Unfall der 82-jährigen Geisterfahrerin auf der A4 hat die Debatte über Eignungstests für ältere Autofahrer erneut angestoßen.  © Bodo Schackow/dpa

Für altersabhängige Fahrtauglichkeitsuntersuchungen seien zudem die verfassungsrechtlichen Hürden zu hoch, sagte Karawanskij am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

"Solche Tests sind auch immer nur eine Momentaufnahme und bieten nicht ein Mehr an Sicherheit." Außerdem habe es für altersabhängige Eignungsprüfungen in der Vergangenheit auch keinen Konsens in der Verkehrsministerkonferenz gegeben, erklärte die 42-Jährige.

Erst am Mittwoch hatte eine betagte Geisterfahrerin einen tödlichen Unfall auf der A4 bei Meerane verursacht. Bei der 82-Jährigen hatte es schon früher Zweifel an ihrer Fahrtauglichkeit gegeben.

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2020 und 2021 seien entsprechende Hinweise der Polizei bei der Fahrerlaubnisbehörde eingegangen, informierte das Landratsamt Zwickau am Freitag auf Anfrage. Die Frau war bei dem Unfall ebenso wie ein weiterer Fahrer ums Leben gekommen.

Kurz vor Weihnachten war ein 80-Jähriger auf der A38 in Nordthüringen falsch auf die Autobahn aufgefahren - dabei kamen der Senior und zwei weitere Menschen ums Leben.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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