Berlin - Mit einem Gottesdienst, einem Staatsakt und einem großen Politiker-Auflauf hat sich die Bundesrepublik am Montag von Wolfgang Schäuble (†81) verabschiedet. TAG24 war vor Ort.

Unter den Augen von Angela Merkel (69, CDU), Horst Köhler (80, CDU), Franz Müntefering (84, SPD) und Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) versammelten sich zunächst mehrere Hundert Trauergäste im Berliner Dom, um sich von dem Polit-Urgestein zu verabschieden.

"Wir danken Gott für diesen über alle Maßen prägenden Politiker und hingebungsvollen Demokraten, wir danken Gott für diesen großartigen Menschen", so Bischöfin Kirsten Fehrs (62). "Mit großer Dankbarkeit werden wir gewahr, wie viel Gutes (er) für unser Land, unsere Welt vorangebracht hat." Schäuble sei "nun im Licht".

Beim anschließenden Staatsakt im Bundestag nahm dann auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) Abschied. Am 61. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags zur Aussöhnung zwischen beiden Ländern würdigte er Schäuble in deutscher Sprache als Freund Frankreichs und großen Europäer:

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"Deutschland hat einen Staatsmann verloren. Europa hat eine Säule verloren. Frankreich hat einen Freund verloren."

Neben Emmanuel Macron fanden im Bundestag auch eine Reihe anderer Redner lobende und anerkennende Worte für den Ex-Minister und Ex-Bundestagspräsidenten.

So würdigte Amtsnachfolgerin Bärbel Bas (55, SPD) beispielsweise, dass Schäuble politische Rückschläge und persönliche Schicksalsschläge weggesteckt und weitergemacht habe. "Für die Demokratie. Für dieses Land. Und er hat Historisches vollbracht."

Auch CDU-Chef Friedrich Merz (68) verneigte sich vor seinem alten Parteifreund. "Wir verneigen uns vor einem wahren Staatsmann unseres Landes, vor einem europäischen Staatsmann, vor einem streitbaren Demokraten, vor einer prägenden Persönlichkeit der jüngeren Geschichte unseres Landes. Danke, Wolfgang Schäuble."

Schäuble war Anfang Januar in seiner Heimatstadt Offenburg beigesetzt worden.