Berlin - Dass Wahlbeobachtung nur als neutrales Unterfangen etwas bringt, scheint man bei der AfD nicht verstanden zu haben. Die Partei veröffentlichte am Freitag stattdessen ihre eigene App "AfD Wahlbeobachtung".

"Stärken Sie unsere Demokratie als Wahlbeobachter in ihrer Gemeinde! Gehen Sie zu der Auszählung ab 18 Uhr in ihrem Wahllokal und schauen sie den Wahlhelfern auf die Finger", schreibt die AfD über ihre neue Anwendung im App-Store.

Mit einem einfachen Tastendruck soll die AfD-App dabei helfen, "Wahlkuriositäten" bei den anstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen aufzudecken, erklärt die Partei in dem dazugehörigen Werbevideo auf "X" (ehemals Twitter).

Doch wird hier tatsächlich "Wahlbeobachtung leicht gemacht"? Wohl eher nicht.

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Die App mag zwar "simpel" zu handhaben sein, doch der Trugschluss besteht schon allein darin, dass die App den Namen "AfD Wahlbeobachtung" trägt.

Es ist nicht davon auszugehen, dass diese App von Unterstützern anderer Parteien genutzt wird, wodurch bereits jetzt klar ist, in welchem Sinne dort Einträge über mögliche "Unregelmäßigkeiten" bei den Wahlen gemacht werden.

Gleichzeitig verdeutlicht sich durch diese App der antidemokratische Charakter der AfD, da durch den Aufruf zur Wahlbeobachtung bereits im Vorfeld der Wahlen suggeriert wird, dass das amtliche Wahlergebnis gefälscht sein werde.