MP Kretschmer stellt erneut Verbrenner-Aus 2035 infrage - und fordert längere Wochenarbeitszeit

Von Birgit Zimmermann

Leipzig - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) stellt erneut das Verbrenner-Aus 2035 infrage.

Nach dem Autogipfel in Berlin sieht Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (50, CDU) "mehr Vernunft" in der Debatte um Verbrenner und Elektromobilität.
Nach dem Autogipfel in Berlin sieht Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (50, CDU) "mehr Vernunft" in der Debatte um Verbrenner und Elektromobilität.  © Sebastian Kahnert/dpa

Beim Autogipfel im Kanzleramt habe es niemanden gegeben, "der der Meinung ist, dass man 2035, so wie es jetzt festgelegt ist, beibehalten darf", sagte der CDU-Politiker MDR aktuell. "Es ist nicht erreichbar, 2025 vollelektrisch zu fahren. Und deswegen ist das Ergebnis des gestrigen Abends ganz klar: Hier muss nachgesteuert werden. Es braucht Flexibilität."

Kretschmer betonte außerdem, dass nicht die Wirtschaft, sondern die Politik den Weg zur Elektromobilität vorgegeben habe. "Diese überzogenen Ziele, die schaden, die sorgen für riesige Verunsicherung, und gerade im Bereich der Zulieferindustrie in Südwestsachsen sind die Sorgen sehr, sehr groß. Und deswegen bin ich froh, dass etwas mehr Vernunft, etwas mehr Realitätssinn gestern erreicht wurde."

Zudem kritisierte der Regierungschef die Lohnkosten in den deutschen Autofabriken als zu hoch und forderte die Rückkehr zu einer längeren Wochenarbeitszeit.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) fordert außerdem mehr Effizienz in den Werken.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) fordert außerdem mehr Effizienz in den Werken.  © Michael Kappeler/dpa

Kretschmer: Wochenarbeitszeit muss erhöht werden

"Schauen wir uns an, was das Zusammenbauen eines Fahrzeugs in Deutschland, in Polen, in Spanien oder in Mexiko kostet. Und wir stellen fest, wir sind nicht wettbewerbsfähig. Deswegen muss mit der Gewerkschaft gesprochen werden, muss mit den Betriebsräten gesprochen werden, dass die Anzahl der Stunden, die wir in den Werken arbeiten, erhöht wird, dass die Effizienz erhöht wird", sagte Kretschmer.

"Die Beschäftigten der Zulieferindustrie sehen, was in den Werken verdient wird, wie die Arbeitsbedingungen dort sind, vergleichen das mit ihren und sind dann wirklich in Ärger, weil sie sagen: Hier geht die Industrie weg in andere Länder, aber nicht wegen uns als Zulieferer, sondern weil man es wahrscheinlich in den Werken mit den Tarifabschlüssen übertrieben hat."

Titelfoto: Montage: Michael Kappeler/dpa; Sebastian Kahnert/dpa

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