Für Instagram: Minister Habeck zahlt 400.000 Euro für Fotos!

Berlin - Bei diesem Job-Angebot will doch jeder direkt Fotograf sein! Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz entlohnt außerordentlich gut, dafür, dass man Minister Habeck gut aussehen lässt.

Robert Habeck (53, Grüne) möchte sich weiter von seiner schönsten Seite zeigen. Das kostet den Steuerzahler ordentlich.
Robert Habeck (53, Grüne) möchte sich weiter von seiner schönsten Seite zeigen. Das kostet den Steuerzahler ordentlich.  © dpa/Britta Pedersen

Dem Ministerium ist es nämlich satte 400.000 Euro wert, dass Robert Habeck (53, Grüne) vier Jahre lang immer schön abgelichtet wird. Das entspricht 100.000 Euro im Jahr, also 8333 Euro im Monat!

Dabei handelt es sich pro Monat um eine oder zwei Reisen im In- oder Ausland (insgesamt etwa 32 Stunden), drei Ganztagstermine im In- oder Ausland (rund 24 Stunden) und zwei Kurztermine bis 4 Stunden Dauer in Berlin oder dem Umland (ungefähr 12 Stunden) sowie etwa 16 Stunden Nachbereitung.

Bei den angesetzten 84 Monats-Arbeitsstunden bedeutet das also einen Honorar in Höhe von 100 Euro pro Stunde - und dieses Geld kommt direkt vom Steuerzahler!

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Die sogenannte Rahmenvereinbarung ist jedoch nicht verbindlich. Es kann weniger Einsätze für den Fotografen geben, aber auch mehr. Der tatsächliche Lohn berechnet sich aus dem Aufwand. Die Kalkulation basiert auf den diesjährigen Sommermonaten.

Doch was sind nun genau die Aufgaben des Fotografen?

Das Ministerium fordert in der Ausschreibung nichts Geringeres als die "Herstellung von Fotografien auf qualitativ höchstem Niveau im In- und Ausland" für Habeck - und zwar "auf Abruf". Zudem soll der Fotograf "die Fotos qualitativ und quantitativ auswählen und entsprechend bearbeiten".

Bilder sollen in sozialen Netzen geteilt werden

Nicht nur im Flieger, auch auf solchen Terminen soll der Fotograf den Wirtschaftsminister begleiten.
Nicht nur im Flieger, auch auf solchen Terminen soll der Fotograf den Wirtschaftsminister begleiten.  © AFP/Jens Schlueter

Dabei besteht allerdings die Herausforderung, dass der Auftragnehmer mit "geringem technischen Equipment" unterwegs sein soll. Die Kamera muss also möglichst klein sein, auf eine Vielzahl an Wechselobjektiven muss verzichtet werden. Es braucht einen Allrounder, der aus nichts viel rausholt!

Darüber hinaus müssen die Fotos "spätestens zwei Stunden nach Ende des Termins bereitgestellt werden".

Dann sollen sie auf den Social-Media-Accounts des Ministers gepostet werden und der Presse zur Verfügung stehen. Auch in Ministeriums-Veröffentlichungen wie Flyern sollen die Bilder gedruckt werden.

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Doch nicht nur Robert Habeck soll von den Edel-Fotos profitieren: "Neben der Begleitung des Ministers kann der Auftraggeber auf Abruf für Auftragsfotografie für die Öffentlichkeitsarbeit des BMWK (Anm. d. Red: kurz für Wirtschaftsministerium) buchen. Das kann das Fotografieren von Landschaften, Gegenständen und Personen umfassen."

Wenn Habeck (M.) sich mit wichtigen Politikern trifft, braucht es Fotos auf "qualitativ höchstem Niveau".
Wenn Habeck (M.) sich mit wichtigen Politikern trifft, braucht es Fotos auf "qualitativ höchstem Niveau".  © dpa/dpa Pool/Kay Nietfeld

Dem Wirtschaftsministerium sei es wichtig, "die Bürgerinnen und Bürger transparent über ihre Arbeit und Termine zu informieren", wie es in der umfangreichen Ausschreibung heißt.

Damit ist Habeck übrigens nicht allein: Derartige Vereinbarungen werden in den meisten Ministerien getroffen. Sie haben dabei ganz unterschiedliche Volumen (20.000 bis 400.000 Euro), abhängig vom Aufwand und der Laufzeit.

Titelfoto: dpa/Britta Pedersen

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