Schräge Aussage: Darum ist Robert Habeck der "größte Schweinswal-Fan in der Regierung"

Wilhelmshaven - Großer Tag für das kleine Wilhelmshaven: Im Beisein von Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) wurde am heutigen Donnerstag der erste Rammschlag für einen Anleger gesetzt, an dem bereits Ende des Jahres ein schwimmendes Flüssiggas-Terminal in Betrieb gehen soll.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) hat ein Herz für Schweinswale.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) hat ein Herz für Schweinswale.  © Kay Nietfeld/dpa & Ingo Wagner/dpa

Doch dort, wo mit LNG beladene Schiffe die Abhängigkeit von russischem Gas vermindern sollen, drohen dunkle Wolken aufzuziehen. Die Umwelthilfe verlangt einen Baustopp, weil sie um ein Unterwasser-Biotop sowie Schweinswale fürchtet.

"Sollten wir die LNG-Terminals nicht haben und sollte das Gas nicht aus Russland kommen, ist die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht gewährleistet", betont der Wirtschaftsminister im Gespräch mit RTL und meint die Umwelthilfe, die ihre Sorgen um ein Biotop über die Versorgungssicherheit des Landes stellen könnte.

"Im Zweifelsfall bringt uns eure Klage in größere Abhängigkeit von Putin. [...] Das solltet ihr nicht tun an dieser Stelle."

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Natürlich verstehe er grundlegend die Anliegen der Umweltschützer grundsätzlich. "Ich liebe Schweinswale, ich komme von der Küste, ich bin der größte Schweinswal-Fan in der Bundesregierung." Aber: Im Falle der geplanten LNG-Terminals müsse die Versorgungssicherheit Vorrang haben. "Hier, Umwelthilfe - macht es nicht."

Auch Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (54, SPD) ist von der Intervention der Umwelthilfe alles andere als begeistert, bezeichnet sie als "bemerkenswert unangemessen".

Schafft Deutschland das in Deutschland Unschaffbare?

Auch wenn es auf den ersten Blick unspektakulär aussieht: In Wilhelmshaven arbeitet Deutschland daran, vom russischen Gas unabhängig zu werden.
Auch wenn es auf den ersten Blick unspektakulär aussieht: In Wilhelmshaven arbeitet Deutschland daran, vom russischen Gas unabhängig zu werden.  © Sina Schuldt/dpa

So die Umwelthilfe beim Bau des Anlegers - er wird nach Fertigstellung 370 Meter lang sein und auf 150 50 Meter tiefen Stahlpfeilern stehen - nicht dazwischenfunkt und auch sonst keine Probleme auftreten, könnte Deutschland mit dem Projekt etwas für dieses Land Herausragendes schaffen.

Robert Habeck: "Wir haben eine gute Chance, das zu schaffen, was eigentlich in Deutschland unmöglich ist: Innerhalb von etwa zehn Monaten ein LNG-Terminal zu errichten und es anzuschließen an die deutsche Gasversorgung."

Doch ganz klar ist auch, dass dieses schwimmende Terminal erst der Anfang ist. Künftig will man feste Strukturen mit einer Infrastruktur, die auch darauf ausgelegt ist, grünen Wasserstoff anzunehmen.

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Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa & Ingo Wagner/dpa

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