Bürgerkrieg in Syrien: Tote und Dutzende Verletzte bei Angriff mit Streumunition

Idlib - Im Norden Syriens sind mindestens neun Menschen bei Bombardierungen getötet worden.

Blutspuren sind nach Beschuss im Flüchtlingscamp Maram zu sehen.
Blutspuren sind nach Beschuss im Flüchtlingscamp Maram zu sehen.  © Ghaith Alsayed/AP/dpa

Rund 70 weitere Menschen seien bei Artilleriebeschuss durch syrische Regierungstruppen verletzt worden, teilten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Rettungsorganisation Weißhelme am Sonntag übereinstimmend mit.

Dabei soll auch international geächtete Streumunition eingesetzt worden sein.

Die Angriffe trafen demnach mehrere Flüchtlingscamps in der Region Idlib. Russische Kampfflugzeuge sollen ebenfalls Stellungen bombardiert haben. Details dazu gab es jedoch zunächst keine.

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Mit Streumunition werden viele kleinere Sprengsätze bezeichnet, die in Behältern aus Flugzeugen und Raketenwerfern abgeschossen werden. Sie werden wahllos und großflächig verteilt und explodieren.

Viele landen auch als Blindgänger in Böden und töten oder verletzen Menschen noch Jahre später. Die allermeisten Opfer sind Zivilisten.

Bürgerkrieg in Syrien tobt bereits seit 2011

Ein Mann inspiziert die Schäden nach dem Beschuss des Flüchtlingscamps.
Ein Mann inspiziert die Schäden nach dem Beschuss des Flüchtlingscamps.  © Ghaith Alsayed/AP/dpa

Die Region um Idlib ist nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg das letzte große Rebellengebiet des Landes.

Russland und die Türkei haben sich als Schutzmächte der syrischen Regierung beziehungsweise der Opposition auf eine Waffenruhe für das lange umkämpfte Gebiet geeinigt.

Seitdem geht die Gewalt zwar zurück. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen, bei denen häufig auch Zivilisten getötet werden.

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Der Konflikt in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten gegen die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad (57) begonnen. Die Regierung ging mit Gewalt dagegen vor. Die Anhänger des Staatschefs kontrollieren mittlerweile wieder rund zwei Drittel des Landes.

Eine politische Lösung des Konflikts ist nach wie vor nicht in Sicht.

Titelfoto: Ghaith Alsayed/AP/dpa

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