Diebstahl und Betrug: Umstrittener US-Politiker festgenommen

New York - Der wegen erfundenen Details in seinem Lebenslauf heftig umstrittene US-Abgeordnete George Santos (34) ist wegen Betrugs im Bundesstaat New York angeklagt und in Gewahrsam genommen worden.

Der US-Abgeordneten George Santos (34) soll sich unter anderem Spendengelder in die eigene Tasche gesteckt haben.
Der US-Abgeordneten George Santos (34) soll sich unter anderem Spendengelder in die eigene Tasche gesteckt haben.  © dpa/AP/Andrew Harrik

Eine Staatsanwaltschaft auf Long Island östlich von New York wirft dem 34-jährigen Republikaner vor, sich Geld von Spenderinnen und Spendern mit falschen Angaben erschlichen zu haben.

Er habe diese Geldgeber getäuscht, um sich selbst zu bereichern.

Santos wurde noch am heutigen Mittwoch zur offiziellen Anklage vor einem Gericht erwartet. In der Anklageschrift wird Santos in 13 Punkten Überweisungsbetrug, Geldwäsche, Diebstahl öffentlicher Gelder und falsche Angaben gegenüber dem Repräsentantenhaus vorgeworfen.

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Santos sitzt seit November 2022 als Abgeordneter des New Yorker Bezirks, zu dem auch die Stadtteile Queens und Long Island gehören, im US-Repräsentantenhaus.

Seither überschatten Betrugs- und Täuschungsvorwürfe seine Amtszeit, denn der Republikaner soll sich einen großen Teil des Lebenslaufes erfunden haben, mit dem er sich den Wählern 2022 präsentierte.

Santos hält an Amt fest

Kevin McCarthy (58), der Sprecher des Repräsentantenhauses, will sich den Fall seines Parteikollegen erst einmal anschauen.
Kevin McCarthy (58), der Sprecher des Repräsentantenhauses, will sich den Fall seines Parteikollegen erst einmal anschauen.  © dpa/AP/Andrew Harrik

Im März wurde zudem bekannt, dass das FBI wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von Spendengeldern gegen ihn ermittelt.

Auf welcher der verschiedenen Ermittlungen nun die Anklage fußt, war zunächst nicht bekannt.

Trotz wiederholter Rücktrittsforderungen von Demokraten wie auch einzelnen Republikanern hatte Santos Mitte April angekündigt, bei den Kongresswahlen im November 2024 erneut kandidieren zu wollen.

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Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy (58), sagte CNN, er werde sich die Anklagepunkte erst anschauen, bevor er darüber nachdenke, ob Santos aus dem Kongress entfernt werden müsse.

Titelfoto: dpa/AP/Andrew Harrik

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