Na lecker! Darum ist Popel essen so gesund

In der Nase bohren und die Popel anschließend verspeisen? Klingt eklig, soll aber echt gesund sein.
In der Nase bohren und die Popel anschließend verspeisen? Klingt eklig, soll aber echt gesund sein.  © 123RF

Cambridge - Ob Spinat, Rosenkohl oder Rote Bete: was mussten wir als Kinder nicht alles essen, weil es ja so gesund ist. Die wirklich gesunden Snacks dürfen viele Kinder aber nicht in den Mund nehmen: Popel.

Ja, richtig gehört! Wie Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard-University herausfanden, ist es nämlich total gesund, in der Nase zu bohren und die Popel anschließend in den Mund zu stecken.

Das findet ihr jetzt schon eklig? Dann wollt ihr vermutlich gar nicht erst wissen, woraus die kleinen Klümpchen eigentlich bestehen, oder?

Wir verraten es Euch trotzdem: Die schleimige Konsistenz kommt durch den Nasenschleim, der zur Reinigung der Nase und zur Befeuchtung der Atemluft durch Drüsen produziert wird. Und wenn wir schon beim Thema Atmen wären - dabei werden neben Sauerstoff natürlich auch Staubpartikel in die Nase gesogen. Diese verklumpen mit dem Nasenschleim und fertig ist der Popel.

Staub und Schleim, klingt erstmal nicht nach einem sonderlich gesunden oder gar leckeren Snack. Und obwohl es sich bei Popeln natürlich um ein Abfallprodukt des Körpers handelt, haben Forscher das Ganze mal genauer unter die Lupe genommen - mit erstaunlichem Ergebnis!

Für Kinder ist das Popeln sogar ein Reflex.
Für Kinder ist das Popeln sogar ein Reflex.  © 123RF

Dabei entdeckten die Wissenschaftler nämlich viele Bakterien, und zwar gute. Diese unterstützen zum Beispiel Schleimhäute und Zähne dabei, sich vor bösartigen Bakterien zu schützen.

Die Forscher des MIT denken sogar über die Entwicklung von Zahnpasta aus synthetischem Nasenschleim nach. Mutti hatte also doch Recht: Dreck reinigt den Magen - oder eben den Mund.

"Betrachtet man unsere Evolution, lebten wir früher in sehr schmutzigen Verhältnissen und möglicherweise ist dieses Verlangen, unsere Umgebung so steril wie möglich zu halten, gar nicht mal so gut für uns", vermutet Dr. Scott Napper, Professor der Biochemie an der University of Saskatchewan in Kanada laut Dailymail.

Zu viel popeln ist dann aber auch nicht gesund. Der Drang, den Finger in die Nase zu stecken, kann sich schnell zu einer Zwangsstörung oder einer anderen psychologischen Erkrankung entwickeln. Wer also vom Popeln nicht mehr loskommt, sollte lieber einen Arzt aufsuchen.

Der österreichische Lungen-Spezialist Professor Friedrich Bischinger fand sogar heraus, dass Menschen, die in der Nase bohren, gesünder, glücklicher und besser in Einklang mit ihrem Körper standen.

So gesund und glücklich das Popeln aber auch machen mag, sonderlich appetitlich erscheint es dann doch nicht. Wer also das Verlangen verspürt, in der Nase zu bohren und sich den Inhalt anschließend schmecken zu lassen, sollte im Interesse seiner Mitmenschen besser aufpassen, dass gerade keiner hinsieht.