Letztes Foto von Prodigy-Sänger: 48 Stunden später ist Keith Flint tot

London - Musikwelt und Fans von "The Prodigy" sind noch immer fassungslos. Frontmann der Band Keith Flint hat sich mit nur 49 Jahren das Leben genommen (TAG24 berichtete).

Keith Flint (Kreis) nahm zwei Tage vor seinem Tod noch an diesem Laufwettbewerb teil.
Keith Flint (Kreis) nahm zwei Tage vor seinem Tod noch an diesem Laufwettbewerb teil.  © Facebook/Chelmsford Central Parkrun

Viel wird spekuliert, wie es zu diesem schrecklichen Schritt kommen konnte. Zumal er noch 48 Stunden vor seinem Tod an einem Laufwettbewerb in Essex teilgenommen hatte. Wie die Daily Mail schreibt, absolvierte er die 5 Kilometer beim Chelmsford Park Run in einer persönlichen Bestzeit von 21 Minuten und 22 Sekunden.

Ein Journalist, der ebenfalls an dem Lauf teilnahm, twitterte ein Foto, auf dem Flint in der Läufermenge zu sehen ist, mit den Worten: "Traurige Nachricht von Keith Flint. Nur zwei Tage nachdem er in bester Verfassung und gutem Geist am Chelmsford Park Run teilgenommen hatte."

Körperlich befand er sich also in einer Top-Verfassung. Keine Selbstverständlichkeit bei ihm. Denn in seinem Leben nahm er selten auf seine Gesundheit Rücksicht, konsumierte nach eigener Aussage derart viele Drogen und Alkohol, dass viele seiner Freunde glaubten, Keith würde das 40. Lebensjahr nicht erreichen.

Mit seinem Drogen- und Alkoholkonsum versuchte er seine immer wieder aufkommenden Depressionen zu überspielen. Später wurde er von verschreibungspflichtigen Medikamenten abhängig. Einziger Halt in seinem Leben sollen laut Daily Mail seine Hunde und seine japanische Frau Mayumi Kai gewesen sein.

Prodigy-Sänger Keith Flint bei einem Festival-Auftritt 2015 in Frankreich.
Prodigy-Sänger Keith Flint bei einem Festival-Auftritt 2015 in Frankreich.  © DPA

Doch diesen Halt hatte er offenbar verloren, nachdem ihn seine Frau vor kurzem verlassen hatte. Wie die Sun berichtet, habe er nach der Trennung wieder massiv damit begonnen, Drogen zu nehmen. Er sei auch wieder in Depressionen verfallen.

Trotzdem soll er sich versucht haben, mit Sport auf andere Gedanken zu kommen, nahm deshalb auch an dem Chelmsford Park Run teil.

Doch neben dem Verlust seiner Frau, habe es ihn auch schwer zu schaffen gemacht, dass er sein Haus in Essex verkaufen sollte.

Bereits vor drei Jahren sagte er in einem Interview: "Wenn ich fertig bin, bringe ich mich um." Allerdings gab er auch immer wieder zu, für Selbstmord nicht mutig genug zu sein.

Nun setzte er in seinem Haus seinem Leben ein Ende und tritt von der Bühne des Lebens ab, auf der er stets weniger zurecht kam, als auf der Showbühne, wo er mit Hits wie "Firestarter" und "Smack my bitch up" das Lebensgefühl der 1990er Party-Generation prägte.