Unglaublich! Familie wegen 16 Euro von IKEA vor Gericht gezerrt

Der Ausflug zu IKEA könnte für eine Familie ganz schön teuer werden.
Der Ausflug zu IKEA könnte für eine Familie ganz schön teuer werden.  © DPA

Düsseldorf - Mal schnell nach ein paar schicken neuen Möbeln schauen und dann im Möbelhaus-Restaurant einen Hotdog und ein paar Köttbullar essen. So könnte der IKEA-Ausflug einer Familie aus Düsseldorf ausgesehen haben. Mit fatalen Folgen...

Denn im Restaurant bezahlten sie laut EXPRESS mit ihrer EC-Karte. Leider war diese am Ende des Monats nicht mehr gedeckt. "Meine Frau war damals schwanger, sie hat da einen Fehler gemacht, das ist uns dann durch die Lappen gegangen.", so der betroffene Mann (29). Es schaut ja nicht jeder täglich auf sein Konto.

Doch eine Mahnung vom Möbelhaus bekam die junge Familie nicht. Stattdessen flatterte neun Monate später der Inkasso-Bescheid ein. Inklusive zahlreicher zusätzlicher Kosten.

Die Familie wehrte sich, besonders der Ehemann will die überzogenen Kosten als Jurist nicht auf sich sitzen lassen.

Er telefonierte mit einer IKEA-Mitarbeiterin, die sich für den Vorfall entschuldigt. "Ändern könnte man daran aber nichts …“, soll sie ihm aber auch gesagt haben.

Weil sie die Restaurant-Rechnung nicht vom Konto der Familie abgebucht werden konnte, flatterte ein Inkasso-Schreiben ein.
Weil sie die Restaurant-Rechnung nicht vom Konto der Familie abgebucht werden konnte, flatterte ein Inkasso-Schreiben ein.  © 123RF

Am Freitag saß die junge Familie dann in Düsseldorf vor Gericht. Bis Weihnachten hätte man auf eine Einigung gehofft, so RP Online.

IKEA wollte keinen Vergleich und zerrte die Familie vor die Richterin. Doch die macht dem Ehepaar wenig Hoffnung, obwohl sie die Lage der Angeklagten versteht.

"Bei Kleinstbeträgen sieht das schlimm aus, aber wie soll das Unternehmen das sonst lösen?", fragte sie am Freitag.

Eine EC-Kartenzahlung würde den Kunden immer entgegenkommen, erläutert sie. Doch "die Kehrseite sieht dann eben so aus, dass es kostet, wenn es schiefgeht."

IKEA wäre berechtigt gewesen, ein Inkasso-Unternehmen einzuschalten, auch wenn die Familie den fälligen Betrag von 16,40 Euro und auch die Kosten der Schufa-Überprüfung bezahlt hat.

Nur die Kosten für das Inkasso-Unternehmen, die fanden das betroffene Paar eben einfach ungerecht und weigerten sich.

Doch "der Gläubiger (ist) wie in allen anderen Fällen dann eben im Recht“, so die Richterin. Nun könnten aus den 16,40 Euro durch eine kleine Unaufmerksamkeit gleich 400 Euro werden. Jedoch nicht durch den Inkasso-Betrag, sondern weil die Familie, die keine guten Chancen auf ein Urteil zu ihren Gunsten hat, nun auch die Prozesskosten und das Honorar für den Anwalt des Möbelhaus übernehmen müsste.

Am 19. Mai soll das Urteil fallen.