Schock bei Kreuzfahrt: "Norwegian Epic" rammt Pier und versenkt zwei Plattformen

Puerto Rico - Es sollte eine traumhafte Karibik-Kreuzfahrt werden, doch für rund 4000 Passagiere der "Norwegian Epic" endete sie auf Puerto Rico in einem Desaster.

Die "Norwegian Epic" ist ein rund 330 Meter langes Kreuzfahrtschiff, aus das rund 4100 Passagiere passen.
Die "Norwegian Epic" ist ein rund 330 Meter langes Kreuzfahrtschiff, aus das rund 4100 Passagiere passen.  © DPA

Die "Epic" war am vergangenen Samstag von Florida aus zu einer Sieben-Tage-Tour durch die Karibik aufgebrochen und sollte auch dorthin zurückkehren (Kostenpunkt: über 900 Euro/Person). Doch die Kreuzfahrt sollte ganz anders verlaufen, als geplant.

Das Unglück passierte am Dienstag (Ortszeit) beim Anlegen in der Hauptstadt San Juan: Langsam schiebt sich der rund 330 Meter lange Ozeanriese an zwei Plattformen, so genannte Schwimm-Teller, die zum Pier gehören, ran.

Doch anstatt auf Sicherheitsabstand zu bleiben, näherte sich die Schiffswand immer mehr dem Betonblock und rammte ihn schließlich. Nur wenige Sekunden später versank die Plattform im Wasser.

Das Kreuzfahrtschiff blieb aber immer noch in Bewegung, näherte sich auch der zweiten Plattform im vorderen Bereich des Piers, rammt und versenkte diese.

Passagiere filmen Unglück im Hafen von San Juan

Das Schiff rammt die Plattform, die nur Sekunden später im Wasser versinkt.
Das Schiff rammt die Plattform, die nur Sekunden später im Wasser versinkt.  © Screenshot/Twitter Wish2News

Videos, die Passagiere auf der "Epic" und einem weiteren Kreuzfahrtschiff, das gegenüber lag, gemacht haben, zeigen die dramatischen Szenen. Im Hintergrund hört man Rufe wie "It's gonna hit" ("Es wird kollidieren") und "Oh my God" ("Oh mein Gott")

Der Unfall ist nur die "Krönung" einer Kreuzfahrt, die scheinbar von Pannen geprägt war. Wie Passagiere in Social-Media-Posts von Bord berichten, soll auch mindestens eine Maschine des Schiffs ausgefallen sein. Zwei Häfen der Tour (Tortola und St. Thomas) wurden gestrichen und die Epic dafür nach Puerto Rico umgeleitet, wo das Problem behoben werden sollte.

Die Ursache für das Unglück im Hafen sei laut Reederei Norwegian Cruise Line starker Wind gewesen. Zwei Schlepper, die auf der anderen Seite des Schiffes waren, konnten den Aufprall nicht verhindern. Einen Zusammenhang mit den vorangegangenen Problemen scheint der Unfall nicht zu haben. Es gab keine Verletzten.

Auf Fotos, die nach dem Unglück auf Twitter gepostet wurden, kann man gut die Schäden am Schiff erkennen: Am Rumpf hat die Epic mehrere tiefe Schrammen davongetragen.

Mittlerweile hat die "Norwegian Epic" den Hafen von San Juan verlassen und ist auf dem Weg auf die Bahamas. Dort gibt es eine Werft mit Trockendock.

Titelfoto: Screenshot/Twitter Wish2News