Sachsens "Gelbes Wunder": Was passiert eigentlich mit dem ganzen Raps?

Zwei Landwirte bei der Arbeit: Mit dem Häcksler wird im Moment der 
Winterroggen geerntet.
Zwei Landwirte bei der Arbeit: Mit dem Häcksler wird im Moment der Winterroggen geerntet.  © Holm Helis

Strehla - Wer als Großstädter derzeit einen Landausflug macht, erlebt sein „Gelbes Wunder“. Überall auf den Feldern strahlt der Raps. Doch was steckt hinter der auffälligen Blütenpracht? Landwirt Dietmar Theinert (55) aus Strehla bei Riesa erklärt das Geheimnis der beliebten Nutzpflanze.

„Im Moment befindet er sich in seiner Glanzzeit“, sagt der Landwirt stolz und zeigt auf eines seiner riesigen Rapsfelder. Er und seine Mitarbeiter beackern 1000 Hektar Land, darunter 110 Hektar Raps. Diese Fläche entspricht etwa 150 Fußballfeldern.

Insgesamt wird die Nutzpflanze in Sachsen auf einer Aussaatfläche von 131.900 Hektar angebaut - damit ist der Freistaat das viertwichtigste Bundesland für deutschen Rapsanbau (laut UFOP-Schätzung 2016).

„Wir haben die Samen Ende August in die Erde gesät“, so der Experte. Im Winter ruht die Pflanze. Steigen die Temperaturen, setzt das Wachstum und von April bis Mai die Blüte ein. Die Rapsernte selbst steht im Juli an. Dann schüttelt der Mähdrescher die kleinen schwarzen Körner aus der gedroschenen Pflanze.

„Pro 100 Kilo Raps bekämen wir aktuell 34,60 Euro“, sagt Landwirt Theinert. Der durchschnittliche Ertrag liegt bei etwa 4 bis 4,5 Tonnen pro Hektar. Aus den geernteten Körnern mit einem Ölgehalt von etwa 45 Prozent werden Speiseöle, Farben, Medikamente, und Biodiesel hergestellt. Speziell in der Küche gilt das Pflanzenöl als sehr gesund.

Nur alle drei bis vier Jahre kann Raps am selben Ort angebaut werden. Im nächsten Jahr leuchtet die gelbe Blüte also wieder an anderen Feldwegen.

Riesige Gummiketten eines Mähdreschers - Dietmar Theinert (55) zeigt das 
Gerät für die Rapsernte.
Riesige Gummiketten eines Mähdreschers - Dietmar Theinert (55) zeigt das Gerät für die Rapsernte.  © Holm Helis
Ein Rapsfeld nördlich von Riesa: 
Im Hintergrund ragt die Kirchturmspitze des Ortes Strehla in den Himmel.
Ein Rapsfeld nördlich von Riesa: Im Hintergrund ragt die Kirchturmspitze des Ortes Strehla in den Himmel.  © Holm Helis