Gloria von Thurn und Taxis empört mit Missbrauchs-Aussagen

Gloria von Thurn und Taxis empörte jetzt mit Aussagen zum Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen.
Gloria von Thurn und Taxis empörte jetzt mit Aussagen zum Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen.  © DPA

Regensburg - Nach dem Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen schockiert Unternehmerin Gloria von Thurn und Taxis mit makaberen Vergleichen. Die Opfervertreter sind fassungslos.

In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte die 57-Jährige: "In meiner Jugend waren Schläge ein ganz normales pädagogisches Mittel, um mit frechen Kindern, wie ich eines war, fertig zu werden." Auch sie wurde laut eigenen Aussagen geschlagen.

Bei den Domspatzen sollen über Jahre hinweg, über 500 Schüler misshandelt und missbraucht worden sein. Unter anderem soll auch Chorleiter Georg Ratzinger, Bruder von Papst Benedikt, Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen angewendet haben.

Thurn und Taxis relativiert die Vorwürfe, von sexuellem Missbrauch in der Kirche hält sie nichts: "Das ist totaler Schmarrn. Das ist einfach richtig gemein. In jeder Schule, in jedem Sportverein gibt es dieses Phänomen und das wird es auch immer geben. Man geht gerne auf die Kirche los und das ist ein gefundenes Fressen."

Die 57-Jährige ist der Überzeugung, dass Eltern mitverantwortlich sind. Diese sollten ihre Kinder früh genug darauf hinweisen.

Für die Opfer klingen solche Aussagen wie blanker Hohn und Spott. Opfer-Sprecher Alexander Probst sagte dem BR: "Man mag es nicht glauben. Die Qualität dieser Aussagen passt zum Level einer Person, die den Schwarzen gerne schnackseln sieht."

Er selbst wurde als Elfjähriger bei den Domspatzen missbraucht. "Bei den Domspatzen sind fortgesetzte schwere Körperverletzungen an der Tagesordnung gewesen. Und wer so etwas heute noch abtut mit 'so etwas war damals normal', der hat wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun", so Probst.

Titelfoto: DPA