250 Köderboxen dokumentieren Rattenbesuche in Stuttgarts Kanalisation

Stuttgart - Mit speziellen Köderboxen in der Kanalisation ist die Stadt Stuttgart Ratten auf der Spur.

Cedrik Harlander, Bereichsleiter für Großkanalreinigung und Oberflächenentwässerung des Klärwerke und Kanalbetrieb Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES), steigt auf dem Grund eines Schachts zu einem Rohrkanal.
Cedrik Harlander, Bereichsleiter für Großkanalreinigung und Oberflächenentwässerung des Klärwerke und Kanalbetrieb Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES), steigt auf dem Grund eines Schachts zu einem Rohrkanal.  © Marijan Murat/dpa

Darin können Fraßköder so platziert werden, dass sie auch bei steigenden Wasserständen trocken bleiben. Die Boxen senden Daten über Besuche von Ratten sowie die Dokumentation der Köder an einen Webservice, wie ein Sprecher der baden-württembergischen Landeshauptstadt erläuterte.

"Im Inneren der Box können die Ratten den Köder fressen, zudem wird dabei ein Besuch erfasst und in den Webservice eingetragen."

Eine Schätzung, wie viele Ratten in Stuttgart leben, und die zahlenmäßige Entwicklung der Tiere könnten aus den vorliegenden Daten jedoch nicht abgeleitet werden.

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Sind tatsächlich Ratten an die Lockköder gegangen, werden diese den Angaben zufolge durch Giftköder ersetzt. "Das Gift beeinflusst die Blutgerinnung so, dass die Ratten einige Tage nach dem Fressen des Köders schmerzlos verenden", erklärte der Sprecher.

Die Stadt habe auf dem Markt gängige Köderschutzboxen getestet. "Am Ende haben wir uns für eine Köderschutzbox entschieden, welche aus unserer Sicht am einfachsten zu handhaben ist und den Giftköder am besten vor dem Kontakt mit Abwasser schützt."

Ein großer Vorteil sei auch die Möglichkeit gewesen, dezentral auf die ausgelesenen Daten zuzugreifen.

Cedrik Harlander zeigt eine Köderbox für Ratten.
Cedrik Harlander zeigt eine Köderbox für Ratten.  © Marijan Murat/dpa

Die ersten 100 Boxen wurden dem Sprecher zufolge ab September 2020 installiert, weitere 150 kamen ab Februar 2022 hinzu.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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