Krebspest erneut ausgebrochen: Betretungsverbot in Südbaden ausgeweitet

Kirchzarten - Weil die Tierseuche Krebspest im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald erneut ausgebrochen ist, weiten die Behörden das Betretungsverbot auf den Oberlauf der Brugga aus.

Die Krebsperre soll das Wandern des Kamberkrebs und somit die Ausbreitung der Krebspest verhindern.
Die Krebsperre soll das Wandern des Kamberkrebs und somit die Ausbreitung der Krebspest verhindern.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Die Regeln, die für den Unterlauf schon in Kraft sind und nun verlängert werden, gelten zunächst bis Ende Juni, wie das Regierungspräsidium in Freiburg am Mittwoch mitteilte. Auch Hunde dürften in dem Fluss und seinen Nebengewässern nicht baden.

Im September seien zahlreiche mit Krebspest infizierte tote und sterbende Dohlenkrebse zwischen zwei Krebssperren gefunden worden. Später stellten Fachleute fest, dass die Seuche auf den Oberlauf übergegangen ist, wo einzelne tote Tiere nachgewiesen wurden.

"Der im vergangenen Jahr ermittelte positive Trend bei der Entwicklung der Dohlenkrebspopulation wurde durch den erneuten Ausbruch der Krebspest leider zunichtegemacht", erklärte Regina Biss vom Naturschutzreferat.

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"Damit besteht weiterhin ein sehr hohes Risiko der weiteren Seuchenausbreitung in bachaufwärts gelegene Gewässerabschnitte der Brugga und ihrer Zuflüsse." Das Regierungspräsidium geht davon aus, dass sich Menschen nicht an die Sperren gehalten haben und sich die Seuche so ausbreiten konnte.

Krebspest wird über Sporen übertragen

Die pilzähnlichen Krebspest-Erreger Aphanomyces astaci stammen den Angaben nach vom eingewanderten Kamberkrebs und gefährden den geschützten und sehr seltenen Dohlenkrebs. Bei heimischen Flusskrebsen verlaufe eine Ansteckung tödlich, es gebe keine wirksame Behandlung oder Impfung. Für Menschen sei die Krankheit unschädlich.

Die Krebspest wird laut Mitteilung über sogenannte Sporen übertragen. Das könne zum Beispiel über Gegenstände geschehen, die mit kontaminiertem Wasser in Kontakt gekommenen sind, wie Gummistiefel, Kescher und Reusen. Auch am feuchten Fell von Hunden oder Gefieder von Wasservögeln könnten sie in ein Gewässer eingeschleppt werden.

Die Behörden in Südbaden versuchen auf verschiedene Weise, die Krebspest seit deren Ausbruch im März 2019 einzudämmen.

Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

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