Tonnenschweres Storchennest absturzgefährdet: Feuerwehr rückt zum Abbau an

Freiburg - Die Natur hat gewaltige Kräfte, das gilt nicht nur für Stürme, Blitze und Überflutungen, sondern auch für natürliche Baumeister: Störche haben in Freiburg ein tonnenschweres Nest auf einen Kamin gebaut. Die Feuerwehr rückte zum Abbau an.

Ein Storchennest auf einem Kamin auf dem Mundenhof: Das Nest mit 1100 Kilo stellte eine echte Gefahr dar.
Ein Storchennest auf einem Kamin auf dem Mundenhof: Das Nest mit 1100 Kilo stellte eine echte Gefahr dar.  © Patrick Seeger/Stadt Freiburg/Mundenhof/dpa

Man könnte fast meinen, der Mundenhof ist ein echtes Storchenparadies, wäre da nicht der Feuerwehreinsatz am Donnerstag gewesen, denn starke Kräfte rückten mit Drehleiter, Feuerwehr-Kran und Gelenkbühne an und bauten das schöne Heim eines Storchenpaares ab. Der Grund: Absturzgefahr!

Die Stadt Freiburg begründet diesen drastischen Schritt humorvoll in einer Pressemitteilung mit dem Fall "ignoranter Missachtung örtlicher Bauvorschriften" durch "die Baumeister, die es eigentlich besser wissen müssten", denn die Storchennester haben in der Vergangenheit schon für einen Einsturz gesorgt.

Auf einem Silodach bauten die Störche ein großes Nest. Durch einen Sturm und das Gewicht des Nestes gab das Dach nach und stürzte ein.

Feuerwehr baute Nest wegen Absturzgefahr ab

Die Feuerwehr entfernt ein einsturzgefährdetes und besonders schweres Storchennest von einem rund 30 Meter hohen Kamin auf dem Mundenhof.
Die Feuerwehr entfernt ein einsturzgefährdetes und besonders schweres Storchennest von einem rund 30 Meter hohen Kamin auf dem Mundenhof.  © Patrick Seeger/Stadt Freiburg/Mundenhof/dpa

Auf dem Mundenhof in Südbaden fühlen sich Störche seit geraumer Zeit wohl. Derzeit gibt es 15 Nester mit jeweils einem Storchenpaar und im vergangenen Jahr sind weitere 33 Störche geschlüpft. In ganz Freiburg sind insgesamt 26 Nester bekannt. Der Mundenhof ist wohl als echter Storch der "Place to be".

Den schönsten Überblick haben die Vögel in einem Nest auf einem 30 Meter hohen Kamin, der sich als äußerst beliebter Nistplatz etablierte und vermutlich unter den Vögeln "herumzwitscherte".

"Jahr für Jahr wurde dieses Nest von neuen Storchenpaaren aus-, an- und umgebaut. Keiner wollte den Müll vom Vorjahr entfernen", schreibt die Stadt Freiburg.

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Aus einem flachen Nest entwickelte sich ein Hochnest und dieses geriet schließlich in Schieflage.

Das Nest auf dem Kamin ist auf ein Gewicht von 1100 Kilogramm angewachsen und hätte bei einem Absturz die Gewalt eines Kleinwagens aus 30 Meter Höhe gehabt. Bevor Mensch oder Tier zu Schaden kommen, musste also gehandelt werden.

Der Mundenhof hat sich in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium zu einer gemeinsamen Großaktion mit der Freiburger Berufsfeuerwehr und dem Verein Weissstorch entschlossen.

Denn die Störche sind gerade noch in wärmeren Gebieten und kehren erst langsam zurück, um ihre Jungen im Mai, Juni und Juli in den Nestern zu brüten und aufzuziehen. Bevor sie das Nest auf dem Kamin also wieder in Beschlag nehmen, wurde es am Donnerstag mit schwerem Gerät abgebaut.

Titelfoto: Patrick Seeger/Stadt Freiburg/Mundenhof/dpa

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