Warnstreik-Start im Südwesten: Ver.di zeigt sich sehr zufrieden!

Stuttgart/Baden-Baden - Wegen eines ganztägigen Warnstreiks stehen zahlreiche Busse und Bahnen in mehr als einem halben Dutzend baden-württembergischen Städten seit dem frühen Freitagmorgen still.

Teilnehmer eines Warnstreiks stehen vor einem Stadtbahndepot der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB).
Teilnehmer eines Warnstreiks stehen vor einem Stadtbahndepot der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB).  © Marijan Murat/dpa

Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit oder in die Schule möchte, der muss sich in Stuttgart, Freiburg, Mannheim und Heilbronn, in Ulm, Esslingen, Konstanz, Baden-Baden und Karlsruhe eine Alternative überlegen.

In diesen Städten sind die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Jan Bleckert von der Gewerkschaft ver.di Baden-Württemberg bestätigte am Freitagmorgen den Beginn der Warnstreiks.

In Stuttgart fahren die S-Bahnen trotz des Streiks. Sie werden von der Deutschen Bahn bedient. In Karlsruhe sind erstmalig in der Geschichte des Karlsruher Verkehrsverbundes die Albtalverkehrsgesellschaft AVG (Solidaritätsstreik) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe VBK gemeinsam zum Arbeitskampf aufgerufen.

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Hintergrund des Protests ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass in den betroffenen Städten am Freitag kein ÖPNV fährt. Ähnliche Aufrufe gibt es in fünf weiteren Bundesländern.

Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen in Potsdam in der zweiten Runde vergangene Woche zwar ein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaften wiesen es aber umgehend zurück.

Das Angebot umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Ver.di: "Es sind alle dabei"

Die Gewerkschaft ver.di, die damit den Druck im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erhöhen will, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Start in den Streik-Freitag. "Es sind alle dabei", sagte Reiner Geis aus dem ver.di-Bezirk Südbaden Schwarzwald.

Dort werden die Verkehrsbetriebe Freiburg ebenso bestreikt wie die Konstanzer Stadtwerke. Nicht nur Busse und Bahnen bleiben in den Depots, auch die Bergbahn Schauinsland und die Fähre der Weißen Flotte am Bodensee zwischen Konstanz und Meersburg fahren nicht.

Ver.di und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als "nicht leistbar" abgelehnt.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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