660 Kilogramm Kokain in Bananenkisten entdeckt: Unterlief den Schmugglern eine Panne?

Groß Kreutz/Berlin - Nach dem Fund von 660 Kilogramm Kokain in Bananenkisten bei einem Obsthändler im brandenburgischen Groß Kreutz halten Fahnder eine Panne der Schmuggler für möglich.

Es handelt sich um den bislang größten Kokainfund in Brandenburg.
Es handelt sich um den bislang größten Kokainfund in Brandenburg.  © -/Polizeipräsidium Brandenburg/dpa

"Solche Lieferungen kommen per Schiff aus den Anbaugebieten der Koka-Pflanze mit Legalware getarnt, in diesem Fall Bananen", erklärte der Sprecher des Zollfahndungsamts, Christian Lanninger, am Dienstag auf Anfrage.

In der Regel werde das Koks dann von Mittelsmännern im Zielhafen herausgefischt, bevor die Legalware dann normal verkauft werde, sagte er. Dies sei in diesem Fall möglicherweise schief gelaufen.

Lanninger verwies auf den Fund von 140 Kilogramm Kokain, die im Jahr 2013 bei einem Discounter in Berlin in Bananenkisten entdeckt worden seien. In diesem Fall sei es so gewesen, dass das Schiff eine Woche Verspätung gehabt habe und vom ursprünglichen Zielhafen nach Hamburg umgelenkt worden sei.

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Dort seien die Bananen als schnell verderbliche Ware auf den Markt gebracht worden, bevor die Schmuggler das Kokain aus den Kisten holen konnten, berichtete Lanninger.

Der Fund einer solchen Menge Kokain sei für die Region sehr ungewöhnlich, betonte Lanninger. "Normalerweise entdecken wir hier nur Verteilerware von einigen Kilogramm." Die großen Mengen im Tonnen-Bereich würden über die Häfen Rotterdam, Amsterdam und Hamburg nach Europa geschmuggelt.

Polizei schätzt Schwarzmarktwert auf rund 50 Millionen Euro

Der Händler aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark hatte die Polizei am vergangenen Freitag alarmiert, nachdem bei der Anlieferung unter Bananen Blöcke von Kokain gefunden worden waren.

Die Polizei schätzt den Schwarzmarktwert auf rund 50 Millionen Euro. Die Ermittler gingen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Drogenpakete irrtümlich an den Obsthändler in Groß Kreutz geliefert wurden.

Titelfoto: -/Polizeipräsidium Brandenburg/dpa

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