Halbes Fußballfeld in Flammen: Erster Waldbrand des Jahres in Brandenburg

Schenkendöbern - Kiefernwälder, trockener Boden und Wind: Brandenburg hat seit Jahren immer wieder mit Waldbränden zu kämpfen. Bereits jetzt ist die längere Atempause für die Feuerwehrleute vorbei.

Das Eichhörnchen mit dem roten Schwanz, der an eine lodernde Flamme erinnert, als Symbol für die Gefahr: In Brandenburg hat die Waldbrand-Saison begonnen. (Symbolbild)
Das Eichhörnchen mit dem roten Schwanz, der an eine lodernde Flamme erinnert, als Symbol für die Gefahr: In Brandenburg hat die Waldbrand-Saison begonnen. (Symbolbild)  © Stefan Sauer/dpa

Trotz der Niederschläge der vergangenen Wochen hat Brandenburg den ersten größeren Waldbrand der Saison zu verzeichnen. Das Feuer brach am Samstag bei Pinnow im Kreis Spree-Neiße aus.

Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten des Landes, Raimund Engel, loderte das Feuer auf einer Fläche von fast 5000 Quadratmetern. Dutzende Feuerwehrleute aus den umliegenden Ortschaften waren im Einsatz.

Das Feuer am Samstag umfasste etwa ein halbes Fußballfeld. Laut Engel hatte es von einer Böschung auf ein Waldstück übergegriffen. Trockenes Laub und Gras und dazu Wind lasse die Gefahr von Waldbränden wieder steigen, beschrieb Engel. "Man muss jederzeit damit rechnen, dass irgendwo was passiert", warnte er.

In 13 der 14 Brandenburger Landkreise galt am Samstag nach Angaben des Umweltministeriums aktuell die mittlere Gefahrenstufe drei. Am Sonntag änderte sich die Gefahrenlage. In neun Kreisen galt Stufe drei, in fünf die geringe Stufe zwei.

Die Stufen werden unter anderem anhand von Niederschlag, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Temperatur berechnet. Die Waldbrandsaison beginnt im März und dauert bis September. Zwei Waldbrandzentralen in Brandenburg überwachen das Geschehen ab Gefahrenstufe 3. Neben Zossen im Süden gibt es den Standort Eberswalde (Barnim).

Waldbrände in Brandenburg: Experten warnen vor Laub-Verbrennung im Garten

Auch im vergangenen Jahr hatte die Feuerwehr mit zahlreichen Waldbränden zu kämpfen - hier im Landkreis Elbe-Elster. (Archivbild)
Auch im vergangenen Jahr hatte die Feuerwehr mit zahlreichen Waldbränden zu kämpfen - hier im Landkreis Elbe-Elster. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa

Engel warnte mit Blick auf den eingesetzten Frühjahrsputz in den Gärten vor der Verbrennung von Laub in der Nähe von Wäldern. Es müsse ein Abstand von 50 Metern zum Wald eingehalten werden, betonte der Waldbrandschutzbeauftragte.

105 optische Sensoren auf ehemaligen Feuerwachtürmen, Aussichtstürmen und Mobilfunkmasten reagieren in Brandenburg als Frühwarnsystem "Fire Watch" auf beginnende Feuer. Alle sechs Minuten scannen sie 360 Grad für Panoramabilder ab.

Für die kommenden Tage sieht der Waldbrandschutzbeauftragte eine geringere Gefahrenlage. Sonneneinstrahlung fehle und es kühle durch Bewölkung ab, stellte Raimund Engel dar.

Im vergangenen Jahr hatten über 500 Waldbrände die Feuerwehrleute wochenlang beschäftigt - davon galten neun als Großschadenslagen.

Zudem ist kein anderes Bundesland so stark mit alter Munition belastet wie Brandenburg. Ein Problem bei der Räumung der mit Kampfmittel belasteten Flächen ist unter anderem fehlendes Fachpersonal. Auch Kiefernwälder und trockene Böden tragen zu einem hohen Waldbrand-Risiko bei.

Das Land plant unter anderem den Aufbau eines Waldbrand-Kompetenzzentrums. Dort soll es um Prävention, die Planung von Einsätzen und eine bessere Koordinierung gehen.

Titelfoto: Christian Guttmann/Brandenburg News 24/dpa, Stefan Sauer/dpa (Bildmontage)

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