Kommt zweiter AfD-Landrat aus Brandenburg? Stichwahl soll entscheiden

Lübben - Im Landkreis Dahme-Spreewald entscheidet sich am heutigen Sonntag, ob es in Brandenburg den bundesweit zweiten Landrat von der AfD geben wird. Bis zum Abend können die Bewohner bei der Stichwahl abstimmen.

Steffen Kotré (52, AfD, o.) und Sven Herzberger (54, parteilos) treten in der Stichwahl um das Landratsamt im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald an.
Steffen Kotré (52, AfD, o.) und Sven Herzberger (54, parteilos) treten in der Stichwahl um das Landratsamt im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald an.  © Patrick Pleul/dpa

Ins Rennen gehen AfD-Kandidat Steffen Kotré (52) und der parteilose Bewerber Sven Herzberger (54). Rund 147.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, noch einmal ihre Stimme abzugeben.

Die Wahlbüros öffneten um 8 Uhr, bis 18 Uhr können die Bürger des Landkreises an die Wahlurne treten.

Im ersten Wahlgang am 8. Oktober hatte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erlangt.

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Kotré und Herzberger hatten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Beide kamen jeweils auf rund 35 Prozent der Stimmen, wobei der AfD-Bewerber knapp vorn lag.

Die Wahlbeteiligung lag im ersten Wahlgang bei 50,8 Prozent. Die Amtszeit des neuen Landrats beginnt am 1. März 2024. Noch-Landrat Stephan Loge (64, SPD) scheidet nach knapp 16 Jahren aus dem Amt.

Den 54-jährige Herzberger unterstützen bei der Wahl alle Parteien außer die AfD. Die AfD möchte als Rechtsaußenpartei mit ihrem Bewerber Kotré an den Erfolg im thüringischen Sonneberg anknüpfen - dort stellt sie den deutschlandweit ersten AfD-Landrat.

AfD-Bewerber Kotré wird dem rechten Rand der Partei zugeordnet. Er soll Unterstützer des völkisch-nationalistischen "Flügels" gewesen sein. Der AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz Brandenburg seit 2020 als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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