SPD und BSW bald gemeinsam für Frieden in Europa? Erste Einigungen!
Potsdam - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD in Brandenburg haben sich vor dem Beginn von Koalitionsgesprächen auf die Forderung nach einem stärkeren diplomatischen Einsatz zur Beendigung des Ukraine-Kriegs geeinigt.
"Es ist jetzt die Verpflichtung dafür zu sorgen, dass Brandenburg ein Land ist, das eine sichere Regierung bekommt. (…) Es war kein einfacher Weg, auf den wir uns gemacht haben. Es waren intensive Gespräche, die wir in den letzten Wochen geführt haben", so Ministerpräsident und SPD-Landeschef Dietmar Woidke (63).
"Wir sind übereingekommen, dass wir uns (...) dafür einsetzen, eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts und den Abbau der damit verbundenen Spannungen innerhalb Europas durch Verhandlungen mit den Konfliktparteien mit dem Ziel von Waffenstillstand und dauerhaftem Frieden voranzutreiben", hieß es im Entwurf eines gemeinsamen Sondierungspapiers.
"Wir sehen vor diesem Hintergrund die geplante Stationierung von Mittelstrecken- und Hyperschallraketen auf deutschem Boden kritisch. Es braucht konkrete Angebote, um wieder zu Abrüstung und Rüstungskontrolle zu kommen", hielten SPD und BSW weiter in dem Papier fest.
Über konkrete Maßnahmen wolle man sich in Koalitionsgesprächen verständigen, ergänzte Woidke.
BSW verlangt klare Position zu Ukraine-Konflikt
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55) fordert eine klare Position zur Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen und ein Eintreten für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine.
Ob die BSW-Forderung auch vertraglich festgehalten wird, ließen beide Parteien am Montag offen. SPD-Finanzministerin Katrin Lange (52) betonte, dass der Entwurf des Sondierungspapiers ja als Grundlage der Koalitionsverhandlungen die Bemühungen schriftlich festhalte.
BSW-Parteichefin Wagenknecht hatte gefordert, das Thema Friedenspolitik in die Präambel von möglichen Koalitionsverträgen aufzunehmen.
Die Sondierungsgruppen beider Parteien in Brandenburg erklärten, dass sie den Parteivorständen Koalitionsverhandlungen empfehlen. Die Spitzen der Landesverbände von SPD und BSW müssen dem noch zustimmen. Die Gremien tagen am Nachmittag.
Kommende Woche sollen dann die Koalitionsverhandlungen starten.
Titelfoto: Michael Bahlo/dpa (Bildmontage)