Vor Landtagswahl in Brandenburg: Ungewöhnliches Bündnis zwischen SPD und CDU
Cottbus - Knapp eine Woche vor der Landtagswahl in Brandenburg erhält SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke (62) von Sachsens CDU-Regierungschef Michael Kretschmer (49) Unterstützung.
Kretschmer hofft auf einen Sieg des SPD-Politikers: "Wichtig ist, dass hier die erste politische Kraft in diesem Land eine demokratische Partei ist, die über 34 Jahre lang diesem Land Stabilität gegeben hat", sagte Kretschmer bei einem gemeinsamen Termin in Cottbus.
"Wir müssen zusammenhalten." In einer Zeit, in der viele Menschen verunsichert und in Sorge seien, "braucht es Inseln der Verlässlichkeit".
Der sächsische Ministerpräsident warnte davor, dass die AfD bei der Landtagswahl am 22. September in Brandenburg stärkste Kraft wird. "Es darf nicht so ausgehen und es muss es auch nicht wie in Thüringen", sagte Kretschmer.
Nötig sei in beiden Bundesländern eine stabile Regierung "mit Persönlichkeiten, die schon Erfahrung haben, die gezeigt haben, dass sie es können". "Das wünsche ich sehr und dafür werbe ich auch sehr."
CDU-Ministerpräsident Kretschmer: Kein Dissens
In Sachsen lag Kretschmers CDU bei der Landtagswahl am 1. September vor der AfD. In Thüringen wurde die AfD bei der Wahl stärkste Kraft.
In Brandenburg stuft der Verfassungsschutz die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein, in Sachsen und Thüringen wird sie vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingeordnet.
Kretschmer verwies dann erst auf Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann (44), der Spitzenkandidat ist. "Dass ich das natürlich auch tue für und mit meinem Freund von der CDU, mit Jan Redmann, das wird, glaube ich, auch niemanden verwundern. Da gibt es auch keinen Dissens."
Redmann will Ministerpräsident werden und Woidke beerben. In den jüngsten Umfragen lag die CDU aber deutlich hinter AfD und SPD.
Titelfoto: Frank Hammerschmidt/dpa