Weil zu wenig Schnee fällt: Städtereinigung Annaberg ist pleite!

Annaberg-B. - Der vergangene Winter war viel zu mild. Selbst im Erzgebirge - wo im Winter normalerweise alles mit Schnee bedeckt ist - blieb dieser weitestgehend aus. Diese Tatsache könnte nun dazu beitragen, dass die Städtereinigung Annaberg demnächst von der Bildfläche verschwindet. 

Die Städtereinigung Annaberg GmbH ist zahlungsunfähig (Symbolbild).
Die Städtereinigung Annaberg GmbH ist zahlungsunfähig (Symbolbild).  © 123RF/kzenon

Denn die Städtereinigung Annaberg GmbH ist pleite! Das berichtet die Freie Presse. Im März 2020 stellte die Firma beim Chemnitzer Amtsgericht einen Insolvenzantrag. Damit droht 45 Mitarbeitern die Kündigung.

Dass das Unternehmen finanziell so schlecht dasteht, hat im Kern zwei Gründe. 

Zum einen sei die mittlerweile schwer planbare Wetterlage im Winter schuld. Denn inzwischen bleibt der Winter beinahe aus - starke Schneefälle sind sehr selten geworden. 

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Daher wurde der Winterdienst der Städtereinigung Annaberg auch nach dem milden Winter 2018/19 eingestellt.

Zum anderen habe es Streit mit einem anderen Entsorgungsunternehmen gegeben. Das habe zu Planungsunsicherheiten geführt, berichtet Ingo Schorlemmer, Pressesprecher der Schultze & Braun GmbH & Co. KG der Freien Presse.

Kaum Schnee: So sah es vergangenen Winter in Annaberg-Buchholz aus (Archivbild).
Kaum Schnee: So sah es vergangenen Winter in Annaberg-Buchholz aus (Archivbild).  © Uwe Meinhold

Schon am Sonntag könnte der Betrieb eingestellt werden

Das Insolvenzverfahren könnte schon am heutigen Freitag beginnen.

Sollte dem so sein, könnte schon am Sonntag, 31. Mai, der Betrieb der Städtereinigung GmbH eingestellt werden. Damit würden 45 Mitarbeitern die Kündigung bekommen. Gleichzeitig werde sich aber bemüht, dass die Mitarbeiter in andere Entsorgungsunternehmen vermittelt werden, heißt es.

Die Annaberger Städtereinigung hätte einzig durch einen neuen Investor gerettet werden können. Doch auch eine intensive Suche seitens des Unternehmens half nichts - es fand sich kein Investor. Somit scheint das Aus des 1964 gegründeten Unternehmen unvermeidbar. 

Die orangefarbenen Fahrzeuge mit den Buchstaben "STA" werden künftig wohl nicht mehr in Annaberg-Buchholz zu sehen sein.

Titelfoto: 123RF/kzenon

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