Vom Flüchtling zum Firmenboss: Er geht Männern an den Bart

Aue-Bad Schlema - Eine Geschichte wie im Märchen: Ovik Manukyan (22) sollte 2017 in sein Geburtsland abgeschoben werden (TAG24 berichtete). Dabei war der Armenier als Friseur-Lehrling in Aue top integriert. Bürger und Politiker engagierten sich damals für seinen Verbleib - mit Erfolg.

Ovik Manukyan (22) schneidet seinen Kunden nicht nur den Bart, sondern auch die Haare.
Ovik Manukyan (22) schneidet seinen Kunden nicht nur den Bart, sondern auch die Haare.  © Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann

Sein Leben hat sich komplett zum Positiven entwickelt: In der Schneeberger Straße hat Manukyan jetzt seinen eigenen Barbershop eröffnet. Es ist der erste Bartfriseur im Erzgebirge.

"Ich bin dankbar dafür und glücklich darüber, wie es jetzt ist", sagt Manukyan. In seinem neuen Laden bietet er seit Dezember Bart- und Haarpflege für Herren an.

Das Besondere: "Kunden können bei mir nebenbei auch Whisky, Cognac oder Bier trinken." Zudem steht ein Kicker bereit. In Zukunft soll es auch eine Playstation geben. "Um die Wartezeiten angenehmer zu gestalten", erklärt Manukyan.

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Zwischen 20 und 25 Kunden pro Tag betreut Ovik. "Es läuft besser als erwartet. Ich hatte auch schon ein paar Spieler von Erzgebirge Aue zu Gast", sagt Manukyan. Zweimal im Monat können auch Frauen zum Haareschneiden vorbeikommen. Nächster Termin ist der 30. Januar. Derzeit schmeißt Ovik den Laden allein. "Weil mir meine Arbeit Spaß macht, belastet es mich nicht." Trotzdem sucht er noch Unterstützung.

Über eine Abschiebung braucht sich Manukyan erst mal keine Sorgen mehr zu machen. "Ich habe einen Aufenthaltstitel bis 2025. Dann darf ich einen deutschen Pass beantragen."

Im ersten Barbershop des Erzgebirges spielt Bartpflege eine wichtige Rolle.
Im ersten Barbershop des Erzgebirges spielt Bartpflege eine wichtige Rolle.  © Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann

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